Crocodile_trophy_report

08.99, Alice Springs, KM 21 16.08.99, Alice Springs - Arltunga, KM 105 17.08.99, Arltunga - Jervois, KM 148 18.08.99, Jervois - Boulia, KM 130 19.08.99, Boulia - Middleton, KM 204 20.08.99, Middleton - Winton, KM 184 21.08.99, Transfer to Hughenden (200) 22.08.99, Oak Valley Jun. - Einsaleigh, KM 130 23.08.99, Einasleigh - Mt. Surprise, KM 131 24.08.99, Mt. Surprise - Chillagoe, KM 171 25.08.99, Chillagoe - Mt. Mulgrave, KM 126 26.08.99, Mt. Mulgrave - Laura, KM 170 27.08.99, Laura - Cooktown, KM 140 28.08.99, Cooktown - Cowbay, KM 141 29.08.99, Port Douglas - Kuranda, KM 95 Es war die schnellste Crocodile-Trophy die je gefahren wurde, der Siegerschnitt im Vorjahr durch Harry Mayer war 29 km/h, heuer wurde der Schnitt durch den niederländischen Sieger Jaap Viergever auf 33 km/h hinaufgeschraubt. Gefinisht haben 41 von 53 Startern. Dieses Rennen hat mir wieder einmal bewiesen, dass mit positiver Einstellung, starkem Willen im Kopf, rasches Anpassen an unvorhergesehene Situationen fast alles zu bewältigen ist. Die Entscheidung stehend zu fahren (ca. 600 km) und nicht mehr auf eine gute Plazierung zu achten, war die richtige Entscheidung um überhaupt ans Ziel zu kommen. Im Gesamtklassement erreichte ich den 32. Rang. Prolog Sonntag 15.08.1999 Alice Springs XC-Rennen 24 km, Schnitt 21 km/h Plazierung: 41, Zeit: 1:04:18 Gesamtrang: 41, Gesamtrückstand: 14:04 Aufstehen 8 Uhr - Frühstück 8.30 Uhr. Anschliessend Startnummernausgabe, bekomme Startnummer 42, es sind insgesamt 53 Starter aus 10 Nationen. Ab 12 Uhr Vorbereitung für Prolog, Abfahrt mit Rad um 13 Uhr zum Start (13 km). Streckenbesichtigung (ein Berg nicht zu fahren, zu steil, ein Downhill techn. sehr schwerig zu fahren). Start: 14 Uhr, 5 Runden à 4,3 km + Zielzufahrt, sehr schnelles Rennen. Peter ging es viel besser als mir, hat auf mich gewartet, war super von ihm. Etappe 2 Montag 16.08.1999 Alice Springs-Arltunga 105 km, Schnitt 26,5 km/h Plazierung: 37, Zeit: 4:00:52, Gesamtrang: 40, Gesamtrückstand Aufstehen 6.30 Uhr, Frühstück bis 7.30 Uhr. Start: 9.30 Uhr. Schnell alles verpacken, es kommt keine Hektik auf, bin lange genug im Renngeschehen. LKW total voll, alle haben so viel Material und Ausrüstung mit. 9.30 Uhr neutralisierter Start, 7 km lang bis ausserhalb von Alice Springs. Offizieller Start: 10 Uhr Super Gefühl - läuft gut an - Tempo angenehm, nach ca. 10 km beginnen die ersten Ausreissversuche. Tolle Tempowechsel, für mich kein Problem, bin konzentriert, erwische jede Attacke optimal und kann mich jedesmal super erholen. Peter versäumt zweimal die Abfuhr, muss zweimal um den Anschluss kämpfen. Nach 70 km geht's auf eine breite Schotterstrasse, ich bin im Führungsfeld, geht mir gut, fahre 4 km mit, muss auf Peter warten und verliere ca. 15-20 Plätze (10 min.), ist vielleicht gut, damit ich nicht zu schnell fahre, dann geht es Peter wieder besser (er bemüht sich). Ich bin 30 sec. vor ihm im Ziel. Morgen wird's eine schwere Etappe, bin schon gespannt und gut motiviert. CD gehorcht und um 21 Uhr eingeschlafen. Etappe 3 Dienstag 17.08.1999 Arltunga-Jervois 148 km, Schnitt 22 km/h Plazierung: 32, Zeit: 6:46:02, Gesamtrang: 34, Gesamtrückstand: Kalte Nacht minus 2 Grad, da fahr ich nach Australien um mir den Arsch gefrieren zu lassen! Aufstehen 6 Uhr - Frühstück 6.10 Uhr - Start 9 Uhr. Etwas stressig, nicht viel Zeit, da um 8.30 Uhr der Start sein sollte, es waren nicht alle fertig, daher Start um 9 Uhr. Es ging ganz schön flott weg und konnte 30 km mit der Spitze mithalten, dann musste ich mein eigenes Tempo in der Verfolgergruppe fahren, ca. 20 km, dann waren die auch zu schnell. Ab da fuhr ich alles alleine, 100 km und es ging mir sehr gut. Manchmal zupften die Muskeln, da ich gleich zu Beginn eine Trinkflasche verloren habe und zu wenig getrunken hatte. Arge Schotterstrassen, viele Sandpassagen (sechsmal musste ich schieben, alles zusammen ca. 2 km). Die anderen Sandpassagen fahre ich mit hoher Trittfrequenz durch. Nach 107 km beginnt wieder eine breite, holprige Schotterstrasse, ständig leicht bergauf, auf der ich nur mehr 23-26 km/h fahren kann. Ich denke mir, "fahr jetzt locker die letzten 40 km, mit hoher Trittfrequenz zum Ausfahren, denn es ist ja noch ein langer Weg bis Kuranda". Anschliessend 65 km Überstellung mit dem Bus nach Jervois. Truck mit Seesack und Zelt kam erst um 21.30 Uhr, dann konnten wir duschen und die Zelte aufbauen. Alles herrichten für den nächsten Tag - bin zufrieden. Etappe 4 Mittwoch 18.08.1999 Jervois-Boulia Etappe ausgefallen - Strasse unbefahrbar Wieder kalte Nacht plus 3 Grad. Aufstehen 7 Uhr - Frühstück - keine Hektik, Zeit genug, da die Überstellung von 280 km um 9.30 Uhr geplant ist. Bis dahin alles OK. Räder sind rechtzeitig verladen und los geht's. Breite Sandstrasse, Schotter, sandig, der Truck kommt nur langsam voran, da die Strasse in fürchterlichem Zustand ist. Nach ca. 180 km erster Patschen beim Personenbus, eine Stunde Aufenthalt. Wir helfen beim Reifenwechseln mit. Es wird beschlossen, die Etappe auf 80 km zu verkürzen. Nach ca. weiteren 120 km zweiter Patschen beim Personenbus; Auto mit Rädern hat Differenzialschaden und kann nur mehr 30-40 km/h fahren - die Etappe wird abgesagt. Kilometerangabe war auch nicht korrekt, da wir insgesamt 410 km mit dem Bus gefahren sind. Ankunft in Boulia 18 Uhr. Der Tag hat mich ziemlich angeödet. Wir haben die Räder für die zwei Asphaltetappen in der Nacht noch umgebaut und bin schon auf die 191 km Asphalt gespannt. Habe ein Deflamet noch zur Sicherheit genommen, da ich leichte Hüftschmerzen habe. Etappe 5 Donnerstag 19.08.1999 Boulia-Middleton 204 km, Schnitt 31,7 km/h Plazierung: 13, Zeit: 6:29:23, Gesamtrang: 28, Gesamtrückstand: Bester Österreicher bei dieser Etappe! Schon zweitbester Österreicher in Gesamtwertung, drei Fahrer sind heute ausgefallen! Aufstehen 6 Uhr - Frühstück 6.10 Uhr - Start: 8 Uhr. Frühstück im Stehen einnehmen, da keine Zeit ist, Tische und Bänke aufzustellen. Wieder selber Trott, geht schon super: Zelt abbauen, alles verpacken, Truck beladen, Räder kontrollieren - 8 Uhr Start. Alles Asphalt, ich freue mich schon auf das Rennen. Bin locker und gut drauf, aber konzentriert. Start: Die Slowenen wollen heute attackieren und legen ein höllisches Tempo vor. Das ganze Feld fährt von Anfang an 33-38 km/h bis zum ersten Depot (50 km). Einige Attacken wurden wieder bis zu 48 km/h Spitze gefahren, kann alle super mithalten. Vom ersten Depot an mische ich in der Spitze mit und fahre sicherheitshalber auch das "Ringerl" (ca. 15-18 Mann) mit, um wenn´s losgeht den Anschluss nicht zu verpassen. Bei km 100 wird das Tempo auf 40 km/h erhöht, wobei acht Mann davon fahren. Ich kann mit zwei Belgiern, einem Slowenen eine Verfolgergruppe bilden (Tempo 38 km/h). Bei km 140 kommen ein Schweizer und ein Belgier zu uns dazu, ab da sind wir sechs Mann. Wir fahren ein "super Ringerl" und es geht mir immer noch gut. 20 km vor dem Ziel will ich nicht mehr vorne fahren und bleib nur mehr hinten. Die anderen haben Verständnis, denn ich bin bis dahin sehr viel gegen den Wind gefahren, wo manch andere unserer Gruppe manchmal Probleme hatten. Ich bin auch mit Abstand der Älteste in dieser Gruppe. Ins Ziel fahre ich dann als Vorletzter dieser Gruppe ein. 13. Platz - super. Meine Beine sind noch ganz gut in Schuss, aber zwischen den Beinen schon offen (scheisse!). Morgen bekomme ich von unserem Doc Andi auf meine offenen Stellen Honigpflaster aufgelegt. Freue mich auf morgen. Etappe 6 Freitag 20.08.1999, Middleton-Winton 185 km, Schnitt 31,7 km/h, Plazierung: 13, Zeit: 5:44:21, Gesamtrang: 28, Gesamtrückstand: Ein Fahrer ausgeschieden! Bin wieder bester Österreicher, na ja auf der Strasse habe ich den richtigen Riecher, wenn die Post abgeht. Morgen ist Ruhetag, der tut mir sicher ganz gut, denn mein Hintern ist schon sehr offen. Aufstehen 7.30 Uhr - Frühstück. Klappt alles schon wie am Schnürchen, kein Stress mehr, alles im Griff. 8.30 Uhr war Fototermin, 9.30 Uhr Start. Bin voll motiviert, habe nur an das Rennen gedacht (Hinternschmerzen verdrängt). Wie es meinen Beinen heute geht, nach der langen Etappe, bin ich schon gespannt. Die ersten 5 km ist das Tempo angenehm, max. 30 km/h, fahre hohe Trittfrequenz um die Beine in Schwung zu halten und auslockern zu können. Dann wurde das Tempo von den Spitzenfahrern auf 40 km/h und mehr erhöht. Kann 5 km noch mitfahren, bis noch einmal ein Zahn zugelegt wird. Ich bilde mit dem Slowenen Malic, einem Schweizer und zwei Belgiern die Verfolgergruppe. Nach 5 km kommen ein Spanier und noch drei Belgier nach, wir sind dann acht Mann. Leider tun die Neuen nichts fürs Tempo und bleiben bis 130 km nur im Windschatten. Wir fahren bis dahin mit Gegenwind, 30-35 km und es geht auch immer leicht bergauf (Alice Springs 600 hm, Winton schon 800 hm). Dem Slowenen reisst dann die Geduld und er schimpft mit den "Lutschern", dass sie auch fahren sollen - keine Reaktion. Wir lassen die Beine hängen und fahren nur mehr 20-22 km/h, ca. 10 km lang, wir verlieren viel Zeit auf die nächste Gruppe, bis wir endlich alle gemeinsam die letzten 50 km im Ringerl fahren können und wieder ein Tempo von 30-35 km/h loslegen. Habe mich bei dieser Etappe wieder sehr wohl gefühlt, ich habe viel getrunken wegen der Muskelkrämpfe die kommen könnten. Auf Grund der Uneinigkeit in unserer Gruppe haben wir vier, 1 km vor Ziel beschlossen, heute einen Zielsprint zu fahren. Ich bin schon ganz heiss darauf. Stadteinfahrt Winton, es sind noch vier Runden mit 7oo m in der "Stadt" zu fahren, es wird von Runde zu Runde schneller gefahren. Letzte Gerade - ich suche mir das Hinterrad von Matic - ein Bulle und Bahnfahrer und sprinte hinter ihm als zweiter ins Ziel. Ergebnis 13. Rang, super Rennen für mich. Ich bin happy. Ab Etappe sieben geht's richtig ins Outback und ich bin gespannt, wie es mir da geht. Ich hoffe gut! Am Abend fünf Bier getrunken. Etappe 7 Sonntag 22.08.1999 Oak Valley Jun.-Einasleigh 82 km, Schnitt 26 km/h neutralisiert "Scheiss-Tag" Aufstehen: 6.30 Uhr - Frühstück, alles OK. 8 Uhr Abfahrt mit Bus 200 km geplant. Nach ca. 130 km hat das Auto fürs erste Depot einen schweren Unfall (Totalschaden - Überschlag). Kein Personenschaden. Noch nicht so schlimm, nach ca. 30 km hat das Auto mit den Fahrrädern einen Unfall (Fahrer eingeschlafen). Auto, Anhänger, fünf Räder kaputt. Es wird beschlossen die Etappe neutralisiert ab dem Unfallort zu fahren. Funktioniert leider nicht, da die Holländer und Belgier ein zu hohes Tempo fahren - die ganze Gruppe zerfällt. Dann steigen auch die Spitzenfahrer und andere Fahrer in Begleitautos ein, bis nur mehr ca. 25 Fahrer auf der Strasse sind. Bei km 82 ist eine Tankstelle wo wir uns dann alle wieder treffen. Es gibt viel Aufregung über diese unsportliche Haltung und bis auf einige steigen alle in irgendwelche Autos ein. Krisenbesprechung ist im 21.30 Uhr, die Mannschaft der Organisation wird massiv angegriffen wegen Verantwortungslosigkeit, alles wird zu leicht genommen, nur "Trallala" geht nicht - und wir diese Etappe nur wegen Fehlverhalten der Mannschaft verloren haben. Ersatzteile für die defekten Räder kommen erst am Montag ca. 6-8 Uhr (bin gespannt), werden repariert und wir hoffen, dass wir um ca. 11 Uhr die 140 km nach Mt. Surprise starten können. Heute wieder zwei Schlangen gesehen. Gestern war in einer Outback-Zeitung eine Warnung vor den Schlangen zu lesen, da jetzt die Schlangen aus ihrer Winterbehausung kommen, sehr agressiv und auf Brautschau sind. Zu viele Teilnehmer nehmen das auf die leichte Schulter. Bin gespannt auf morgen. Etappe 8 Montag 23.08.1999 Einasleigh-Mt. Surprise 131 km, Schnitt 25,5 km/h Plazierung: 35, Zeit: 5:13:08 Gesamtrang: 28, 29:18:04 Gesamtrückstand: 3:56:01 Aufstehen 7 Uhr - Frühstück 7.10 Uhr - Start 10.30 Uhr. Mein Hintern tut weh, probiere neue Pflaster von Walter Gollowitsch. Es geht vom Start wieder schnell weg, keine Zeit zum Einfahren (28-38 km/h), ein Wahnsinn, fahre 20 km mit Spitze mit, schweres, sandiges, holpriges Gelände, viele Sandpassagen die ich umfahre (durchs hohe Gras, auf kleinen ausgetretenen Pfaden, nicht ungefährlich wegen der Schlangen). Ab km 20 bin ich alleine, macht nichts, kann mein eigenes Tempo fahren. Es überholen mich bis zum ersten Depot einige Fahrer, auch Peter der heute ein sehr gutes Rennen fährt. Dann bin ich ganz alleine. Die letzten 32 km waren Asphalt und habe noch einen Fahrer überholt, es waren unendlich lange Geraden mit ständigen Steigungen und weiter Sicht nach vorne und hinten, ziemlich öde und zermürbend da muss man im Kopf ganz gut sein um nicht aufzuhören, immer Gegenwind und wellig, immer weiter bergauf. Die Outback-Route ist sehr holprig, das tut meinem Hintern nicht gut, kann bei den starken Rippen nicht treten und muss immer aus dem Sattel und das Rad nur rollen lassen. Für mich ist es eine schwere und schmerzhafte Etappe. Jetzt beginnt die Crocodile-Trophy so richtig. Bis heute sind sechs Fahrer ausgeschieden, nur mehr 46 im Rennen. Morgen ist Start um 8 Uhr - 168 km nach Chillagoe. Hoffe es geht mir besser als heute, na ja ich werde sehen. Es wird immer schwieriger Schlangen von Holzästen die am Weg liegen zu unterscheiden, denn es ist teilweise holprig, dass die Augen nicht mitkommen, alles flimmert. Etappe 9 Dienstag 24.08.1999 Mt. Surprise-Chillagoe 171 km, Schnitt 23,8 km/h Plazierung: 38, Zeit: 7:28:55 Gesamtrang: 31, 36:46:59, Gesamtrückstand: 5:45:33 Aufstehen 6 Uhr - Frühstück 6.10 Uhr - Start 8 Uhr. Salben und Pflaster haben nichts genützt, Hintern tut unheimlich weh, setze mich erst beim Startschuss das erstemal auf den Sattel - die Hölle ! Verbeisse den Schmerz, konzentriere mich auf das Rennen. Flottes Tempo ist wie immer angesagt, 30-38 km/h. Die sind wahnsinnig denk ich mir, fahre 16 km mit, bis die Post abgeht. Bei km 20 fährt Peter an mir vorbei, ich versuche das Tempo zu halten, geht nicht, ich verliere zuviel Kraft um nicht mit vollem Gewicht im Sattel zu sitzen. Fahre dann mein eigenes Tempo. Es überholen mich ständig andere Fahrer. Bei km 80 ist mir dann schon schlecht vor lauter Schmerzen am Hintern. Bleibe zweimal stehen um schmerzstillendes Gel zu schmieren und beschliesse den Rest 90 km im Stehen zu fahren. Geht am Anfang nicht gut, wird aber immer besser, der Rhythmus kommt und ich bin nicht unzufrieden. Bis km 110 ist starker Gegenwind und es geht immer wellig bergauf. Dann kommt Gott sei Dank Seitenwind und dann Rückenwind auf, das spielt das aufrechte Fahren nicht so eine Rolle. Die Fusssohlen beginnen zu brennen bei km 125, kann bei den Bergabstücken nicht mehr treten, lasse einmal das linke, einmal das rechte Pedal durch die holprige Strasse auf meine Fusssohlen schlagen, das ist angenehm. Sitze dabei mit dem Oberschenkel im Sattel, leider sind diese Bergabstücke zu kurz. Muss mich sehr überwinden um diese Etappe fertig zu fahren um in Chillagoe anzukommen, verliere heute viel Zeit, macht aber nichts, bin dann nach 7:28:55 im Ziel und trotzdem happy. Peter nimmt mir ca. 50 Min. ab. Lasse mich das erstemal massieren, speziell die Fusssohlen, die total hart sind. Wadeln und Oberschenkeln wider Erwarten super ins Schuss, keine Schmerzen, dafür linkes Knie leichte Schmerzen wegen der Überbelastung. Doktor schmiert Salben, Hintern total offen und trocken, die Radhose saugt alles fette auf. Habe auch kein Gefühl in den Händen vom Abstützen am Lenker. Rechter Daumen kann kaum schalten und das Schreiben geht auch nicht gut. Morgen sind nur 125 km zu fahren und habe beschlossen mit zwei Radhosen, wegen der Polsterung am Hintern, in das Rennen zu gehen. Bin schon gespannt. Etappe 10 Mittwoch 25.08.1999 Chillagoe-Mt.Mulgrave 126 km Plazierung: 36, Zeit: 4:35:00 Gesamtrang: 32, 41:21:59, Gesamtrückstand: 6:36:13 Aufstehen 6 Uhr - Frühstück 6.05 Uhr - Start 8.10 Uhr. War beim Doktor, hat mir Honigpfalser und schmerzstillendes Gel aufgelegt, fühle mich gut, bin aber skeptisch ob das Pflaster hält. Setze mich wie immer erst beim Startschuss auf den Sattel. Bin überrascht, fast keine Schmerzen, wieder schnelles Tempo vom Spanier wird vorgelegt, bis 40 km/h. Nach 5 km ist die Spitze weg und Peter legt höllisches Tempo vor, will mich gleich von Beginn an abhängen, geht Gott sei Dank nicht. Kann mich erholen und kann auch zweimal ein Loch schliessen. Bis zum ersten Depot fahre ich mit einer Verfolgergruppe gut mit. Beim Depot bin ich zu langsam und die Gruppe fährt ohne mich weg, keine Chance sie einzuholen, denn durch das Absteigen löst sich mein Pflaster. Hintern beginnt immer mehr wehzutun. Verbeisse den Schmerz bis zum zweiten Depot km 80. In der Hose alles verschoben und ich spüre einen Pflasterknäuel. Kann nicht mehr sitzen und fahre wieder im Stehen weiter. Dann übersehe ich die Abzweigung bei km 100 und fahre gerade aus. Scheisse denke ich mir, jetzt muss doch die Tafel für die letzten 20 km kommen, kommt nicht, denke mir "bin falsch" und fahre, bis ich auf dem Tacho 126 km habe. Drei anderen Fahrern erging es ebenso. Wir denken, dass uns einer der drei Roadtrains die uns entgegenkommen und viel Staub aufwirbeln die Kreuzung nicht sehen haben lassen. Wir sind Volltrotteln sage ich und bin schon auf die Wertung neugierig. Zwei Autos nehmen uns dann mit ins Ziel, die uns schon suchen. Wir werden nach meinem Tacho gewertet. Ich bin zufrieden und trotzdem angefressen wegen meiner Blödheit. Ich ziehe mir die Radhosen aus uns sehe mit Schaudern auf meine offenen Wunden. Hose voll Blut und Eiter. Habe ans Aufhören gedacht. Trinke in Ruhe ein Bier, rauche drei Zigaretten und dann gehe ich im Mitchell-River baden. Alles brennt. Doc hat wieder Salben geschmiert und meine Wunden fotografiert. Morgen ist die Königsetappe angesagt und ich rechne mit 10-12 Stunden. Hoffentlich komme ich ins Ziel. Etappe 11 Donnerstag 26.08.1999 Mt. Mulgrave-Laura (Königsetappe) 170 km, Schnitt 19,8 km/h Plazierung: 31, Zeit: 10:56:56 Gesamtrang: 30, 52:18:55, Gesamtrückstand: 9:21:23 42 sind noch in der Wertung, heute einige ausgefallen! Aufstehen 5 Uhr - Frühstück 5.10 Uhr - Start 7 Uhr. Doc hat mir neues dickes, gummiartiges Pflaster aufgeklebt. Fühle mich nicht so gut und denke mir: "Fahr langsam weg, denn heute wird's ein langer Tag und ich weiss nicht wie lange das Pflaster halten wird". Bin ziemlich weit hinten, ca. 5-6 Fahrer noch hinter mir. Sitzen geht am Anfang recht gut, fahre ruhiges Tempo und runden Tritt. Peter ist gleich weg. Technisch sehr anspruchsvolle Strecke, steile, sandige und felsige Anstiege, tolle Downhills, taugt mir. Nach ca. 40 km löst sich der Verband, schmiere schmerzstillende Salbe, nehme beim ersten Depot bei km 50 ein Voltaren GT, Schmerzen werden besser, kann aber trotzdem nicht viel am Sattel sitzen, fahre wieder fast alles im Stehen, heute ca. 110 km. Die Anstiege sind so steil, dass man fast nicht fahren kann. Überhole ständig erschöpfte Fahrer, auch solche, die in der Gesamtwertung weit vorne sind, denen geht es heute auch nicht gut. Es gibt viele Defekte, da die Downhills felsig, schottrig, tolle Stufen haben. Es gefällt mir. Peter hat einen Sturz beim Bergabfahren und ich überhole ihn. Fahre mein relativ gemütliches Tempo weiter. Er holt mich wieder ein, denn beim Bergauffahren kann er sitzen, bei mir dreht das Hinterrad immer durch und ich muss gehen. Es ist sehr heiss heute und um ca. ein Uhr beschliesse ich eine viertel Stunde im Schatten mich hinzulegen um die tolle bergige Landschaft zu geniessen. Ein Österreicher und ein Belgier kommen und ich fahre mit denen weiter, sind mir aber beim Bergabfahren zu langsam. Nach ca. 130 km habe ich den Goldgräbertrail hinter mir und es geht flach mit vielen Sandlöchern und drei Stürzen, wegen kleiner Treibsandlöchern in denen das Vorderrad abrupt einsinkt und man kopfüber vom Fahrrad fliegt (nur Abschürfungen an den Schienbeinen), weiter bis ins Ziel. Ich überhole in den Sandpassagen die ich jetzt schon relativ gut fahren kann drei weitere Fahrer. Heute bin ich ca. 100 km stehend gefahren und 20 km gegangen oder gelaufen. Nach 11 Stunden habe ich die Königsetappe geschafft und fahre jetzt die drei letzten Etappen auch noch irgendwie. Rad und ich sind schon ziemlich hergenommen, spüre meine Finger kaum noch, muss ich heute noch fest bewegen und massieren. Habe zur Belohnung fünf Bier getrunken und nun ein "Damenspitzerl". Jetzt werde ich noch das Rad pflegen und mich dann hinlegen. Es ist jetzt schon 22.30 Uhr. Gute Nacht! Etappe 12 Freitag 27.08.1999 Laura-Cooktowon 140 km, Schnitt 19,9 km/h Plazierung: 32, Zeit: 7:31:20 Gesamtrang: 30, 59:50:15, Gesamtrückstand: 10:56:03 Aufstehen 7 Uhr - Frühstück - 7.15 Uhr - Start 9 Uhr. Habe heute nur schmerzstillendes Gel auf Wunden und in Hose geschmiert. Setze mich erst beim Startschuss auf Sattel, super, fast keine Schmerzen. Fahre locker, geht mir gut, kann Tempo halten, nach 5 km wird wieder schneller gefahren, kein Problem, wellige, sehr sandige Strasse. Bei km 20 ein grosses Sandloch, es geht sehr zäh und mit viel Krafteinsatz weiter, die Spitzengruppe, ca. 12 Mann, fährt weg. Ich bin Führender in der Verfolgergruppe, keiner hilft mir, ein Loch von ca. 300 m ist offen und ich merke es wird nicht grösser. Ich entschliesse mich das Tempo zu erhöhen und fahre alleine dem Spitzenfeld nach. Fahre voll auf Anschlag und hole nach 5 km die Spitze ein. Habe mich sehr gefreut und kann mich ein bisserl erholen. Immer wieder die verdammten Sandpassagen wo das Rad nicht läuft und man viel Kraft braucht. Ich fahre bis zum ersten Depot in der Spitze mit. Beim Absteigen beim Depot 1 merke ich ein Reissen und Brennen an meinem Hintern. Das Gel, die Haut und die Wundkrusten bleiben an der Hose kleben. Aus war es mit dem Sitzen. Scheisse, muss wieder alles im Stehen fahren, lange 100 km. Bin ab da wieder alleine durch den australischen Regenwald, Gegend ist super, sehe zwei Schlangen, eine Rieseneidechse, überquere vier Flüsse, wunderschön klares Wasser, beim zweiten Fluss gehe ich sogar 4-5 Min. baden. Denn es ist heute wieder sehr heiss. Zeit spielt keine Rolle mehr, ich will nur nach Kuranda. Peter überholt mich irgendwann und viele andere Fahrer auch noch. Die letzten 30 km fahre ich mit extrem starkem Gegenwind an der Küste entlang. Gegend ist super, möchte aber trotzdem hier nicht leben. Die letzten zwei km geht die Route auf einen Aussichtsplatz, ca. 25% Steigung, wo man einen tollen Ausblick über Cooktown und das Meer hat. Als besonderen Abschluss dieser Etappe muss man noch ca. 30 Stufen mit dem Rad hinauflaufen bis ins Ziel. Man wird dort mit Sekt empfangen. Habe ein paar Gläser zuviel getrunken und musste mich ziemlich zusammenreissen beim anschliessenden Bergabfahren zum Lagerplatz. Habe dann zu lange zum Zeltaufbauen und Duschen gebraucht und nichts mehr zu essen bekommen. Nur ein paar Toastbrote, scheiss drauf! Noch zwei Etappen, die fahre ich auch noch irgendwie. Etappe 13 Samstag 28.08.1999 Cooktown-Cowbay (Port Douglas) 141 km, Schnitt 21 km/h Plazierung: 32, Zeit: 7:23:30 Gesamtrang: 32, 67:15:45, Gesamtrückstand: 12:33:34 Aufstehen 6 Uhr - Frühstück - Start 8 Uhr. Zu meinen Hinternproblemen sind nun auch noch meine Hände gekommen, habe in der linken Hand, Ring- und kleiner Finger kein Gefühl mehr(eingeschlafen), rechte Hand kann ich Ring- und kleinen Finger nicht mehr ausstrecken und die Handgelenke tun auch schon weh. Wir müssen heute 4 km zum Start mit Rad fahren. Start im Hafen von Cooktown. Es wird ein ruhiges Tempo angeschlagen bis zum ersten Depot bei km 40, dann wird das Tempo wieder allmählich gesteigert, es geht ständig leicht bis steil bergauf und bergab. Es sind drei extrem steile und lange Anstiege bis zu 30% in dieser Etappe, die ich nur schieben kann. Es fahren nur die Spitzenfahrer durch. Peter hat mit dem rechten Knie Schwierigkeiten (starkes Stechen) und kämpft heute ganz schön ums Überleben. Er ist weit hinter mir, bis mir bei km 85 die Kette reisst. Denke mir "scheisse" kostet viel Zeit, will mit meinem Kettenwerkzeug Kette reparieren, geht nicht, da das Gewinde vom vielen Rütteln zerschlagen ist. Denke mir, musst halt laufen bis Hilfe kommt. Nach einer halben Stunde kommt mir Jörg der Deutsche nach und borgt mir sein Werkzeug, werke noch 10 Min. und kann dann weiter fahren. Habe aber bei den steilen Anstiegen kein gutes Gefühl mehr und schalte immer früher auf leichtere Gänge. Ich konnte wieder ab erstem Depot (40 km) nicht mehr sitzen, fahre ab da alles im Stehen. Landschaft traumhaft, viele Flussdurchquerungen, sind mittlerweile eine tolle Sache für mich, nie an ein Krokodil denkend, schaue aber immer ein bisschen. Mein Defekt hat mir viel Zeit gekostet und auch einige Plätze, bin aber mit meinen Beinen und mir zufrieden. Mich ärgern immer die falschen Kilometerangaben der einzelnen Etappen, die immer zu wenig sind. Die Zielankunft ist ganz toll, am Strand in Fahrtrichtung Meer, 5 m vor Wasserlinie. Nach dem Ziel wurden die Räder verladen und wir fahren ca. 75 km mit dem Auto nach Port Douglas. Bei der Überfahrt, mit Fähre, des Dentree-Rivers sehe ich das erstes Krokodil, ca. 5-6 m lang, auf einer Sandbank liegen. Schon ein tolles Tier und sieht so harmlos aus. Morgen starten wir um 8 Uhr die 80-90 km (weiss man nie so genau, nach Kuranda), dann ist das Abenteuer Crocodile-Trophy abghakt, ich hoffe, ohne Probleme. Jetzt sind wir auf Meeresniveau und Kuranda liegt auf 600 hm. Etappe 14 Sonntag 29.08.1999 Port Douglas-Kuranda 95 km, Schnitt 20,9 km/h Alle zeitgleich: 4:33:22 Gesamtrang: 32, 71:47:07, Gesamtrückstand: 12:33:44 Aufstehen 6 Uhr - Frühstück 6.15 Uhr - Start 8.30 Uhr. Habe absolut keinen Bock mehr zu fahren. Arsch, Hände und Beine tun schon sehr weh und sind sehr müde. Habe auch im Kopf schon abgeschalten, da das ganze Feld die letzten 80 km geschlossen fahren soll, waren aber wieder 95 km und das Tempo manchmal zu hoch. Muss mich überwinden um die letzten depperten 95 km zu fahren. Bis zum ersten Depot konnte ich auf dem Sattel sitzen, dann immer wieder dasselbe, alles bleibt auf der Hose kleben, Schmerzen am Hintern, geht mir schon richtig am Arsch diese Etappe. Denke aber an Kuranda, dem Ziel dieser Tortour. Start von Port Douglas, eine Runde durch die Stadt, hinaus zum Sandstrand, 4 km lang, schön zu fahren, Sand nass und hart, tolle Sache. Dann fahren wir ca. 25 km Asphalt und einen langen zähen Anstieg auf ca. 450 hm, plage mich ganz schön, dann die ganze Strecke wieder Schotterstrasse, wellig, polternd. Es wird zweimal zusammen gewartet. Wir fahren durch den Black Mountain-Park, eine tolle Regenwaldstrasse die für Autos ohne spezielle Erlaubnis nicht befahren werden darf. Wir sind auf dieser Strasse mit den Begleitautos alleine. Superstrecke! Kurven, bergauf, bergab, Flussdurchquerungen. Wenn ich nicht schon so viele km im Stehen gefahren wäre, würde ich die Gegend noch besser geniessen können. Manchmal denke ich mir, jeder Tritt den ich mache bringt mich dem Ziel näher, denn die Lust aufs Radfahren ist mir ziemlich vergangen. 5 km vor Kuranda wurde das Rennen dann freigegeben. Bis zur Stadteinfahrt war das Tempo relativ angenehm, in der Stadt mussten dann noch 5 Runden gefahren werden. Peter und ich beschliessen nicht mit diesem hohen Tempo weiter zufahren, wir hatten absolut keine Lust mehr, denn der Sieg über die letzte Etappe wurde im Sprint entschieden. Plazierung war uns wurscht! Es sind erstaunlich viele Zuschauer beim Ziel, die uns jubelnd empfangen. Es ist schon ein tolles Gefühl, als wir vier Österreicher gemeinsam über die Ziellinie fahren. Es war ein schönes und beeindruckendes Erlebnis und bin happy. Etappe ausgefallen, Straße unbefahrbar !!! Neutralisierte Fahrt wegen Autounfälle !!!

Source: http://www.3sports.at/kanzler/ct.pdf

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Die Geschichte der Gerontopsychiatrie ist relativ kurz, mende Verfahren wie CCT, MRT, SPECT, PET und einiged. h. die Gerontopsychiatrie ist ein junges Spezialfachder Medizin. Nicht zufällig existiert ein Verständnis der Gerontopsychiatrie als eigenes Fachgebiet etwa seit den In der modernen Gerontopsychiatrie steht daher der äl- 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, da ab etwate

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C H E M I S C H E S P U R E N S U C H E N E U E V E R U N R E I N I G U N G E N I N A B WA S S E R U N D G E WÄ S S E R N WA LT E R G I G E R , A L F R E D O C . A L D E R , E VA M . G O L E T, H A N S - P E T E R E . KO H L E R , C H R I STA S . M C A R D E L L , E VA M O L N A R U N D C H R I ST I A N S C H A F F N E R Neuartige Umwelteffekte alarmieren die Forschung: viele organische

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