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Hinweise für Einsender
Probenversand
Der Probenversand für mikrobiologische Untersuchungen muß stetsin sterilen Gefäßen erfolgen.
Für den Versand empfindlicher Erreger sollten grundsätzlich speziel-le Transportmedien, die von uns zur Verfügung gestellt werden,benutzt werden.
Material aus primär sterilen RegionenTransport: schnell, warm, evtl. imAnreicherungsmedium Liquor, Pleura-, Peritoneal-, Perikardial-,Synovialflüssigkeit, Nasennebenhöhlensekret Gewebe müssen wegen der Autolyse gekühltversandt werden Blutkulturen, Wundabstriche, AbszeßmaterialTransport: schnell, Zimmertemperatur, Anaerobier-transportmedium für Abstriche Material aus Regionen mit Standortflora, Material zur quantitativenBeurteilungTransport: schnell, kühl (4°C), evtl. Transportmedium Abstriche von Nase, Rachen, Haut, Stuhl,Urogenitaltrakt, Material aus demRespirationstrakt, Material zur quantitati-ven Beurteilung: Urin, Bronchio-alveoläreLavage Mikrobiologie/Hygiene
I. Gewinnung und Transport von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
Probenentnahme
Die Proben sollten vor Beginn einer Chemotherapie gewonnenwerden bzw. vor einer Umstellung der Therapie. Unter laufender Antibiose ist der günstigste Zeitpunkt für die Ent-nahme am Ende des Dosierungsintervalls. Es sollten das Präparat,die Dosierung und die Therapiedauer angegeben werden.
Für die Beurteilung mikrobiologischer Untersuchungsergebnissesind folgende Angaben wichtig: Herkunft des Materials (z.B. Kniepunktat, Rachenabstrich),Verdachtsdiagnose, Alter und Geschlecht des Patienten.
Abstriche
Materialgewinnung möglichst vor Anästhesierung (Mittel enthalten z. T. antibakterielle Zusätze) und lokaler Therapie mitChemotherapeutika.
Abstrichtupfer in Transportmedium geben und bis zur Anlage kühllagern. Die Verwendung steriler Glaskapillaren, in denen man dieProbe aufsteigen läßt, ist auch möglich. Der Verschluß erfolgtdurch Eintauchen in steriles flüssiges Paraffin.
Die Entnahme sollte am besten morgens vor dem Wasserlassen,sonst frühestens 1 Stunde nach dem Wasserlassen erfolgen. DieEntnahmestellen vorher nicht desinfizieren, sondern mit in sterilerNaCl-Lösung getränktem Mulltupfer abwischen. ExprimiertesSekret kann auch im sterilen Röhrchen aufgefangen werden.
Möglichst 2 Abstriche aus der Urethra, bei Frauen auch aus derCervix (besonders bei Go-Verdacht).
Sofort in Transportmedium überführen. Der Probentransport solltebei 37°C erfolgen. Außerdem sollten jeweils 2 luftgetrockneteObjektträgerausstriche eingesandt werden.
sofort nach der Materialentnahme mikroskopische Untersuchungim Nativpräparat.
Entnahme mit speziellem Entnahmebesteck für PCR oder EIA-Test erforderlich (bitte anfordern).
Bei Mykosen Material mit dem Skalpell vom Rande desInfektionsherdes lösen und in ein steriles Gefäß geben. Haare mitEpilierpinzette herausziehen und in steriles Röhrchen überführen.
Bei Nägeln erfolgt die Probennahme im Übergangsbereichgesund/infiziert, indem mit steriler Feile Späne abgefeilt werden.
Versand in sterilem Gefäß.
den Abstrich in Transportmedium geben. Bei Verdacht auf OzaenaBorken mit Pinzette oder feuchtem Tupfer entfernen und einsenden.
den Abstrich in Transportmedium überführen.
bei der Entnahme von Material aus dem Entzündungsbereichsollten Wangenschleimhaut und Zunge nicht berührt werden.
Spülungen und andere Maßnahmen sollten etwa 6 Stundenzurückliegen.
Punktion der NNH, Aspiration von Sekret, Transport in sterilemRöhrchen.
Membranen vorsichtig abheben und von der Unterseite Abstrichnehmen. Wenn keine Membranen vorhanden sind, Abstriche vonTonsillen und Kehlkopf durchführen. Abstriche in Transportme-dium zum Labor senden.
Mikrobiologie/Hygiene
Abstrich in Transportmedium zusammen mit 2 luftgetrocknetenObjektträgerausstrichen einsenden.
Den flexiblen Spezialtupfer entlang des Nasenganges bis zurRachenhinterwand schieben, langsam drehen und herausziehen.
Den Tupfer in das spezifische Transportmedium (mit Aktivkohle,erkennbar an der schwarzen Farbe des Mediums) geben und biszum Versand bei 37°C bebrüten. Tupfer bis zur Weiterleitung insLabor bei Zimmertemperatur aufbewahren.
Den auf 37°C temperierten Tupfer im Transportmedium zumLabor bringen.
Läsion abtupfen und durch leichten Druck auspressen. Exprimatmit Öse aufnehmen, auf Objektträger in einen Tropfen physiologi-scher NaCl-Lösung einbringen, mit Deckglas versehen und sofortim Dunkelfeld mikroskopieren.
Material aus der Tiefe der Wunde mit dem Abstrichtupfer entneh-men. Bei Verdacht auf Anaerobierinfektion zweiten Abstrich ein-senden. Grundsätzlich keine trockenen Wattetträger verwenden.
Abstrich sofort in Transportmedium überführen und bis zur Bear-beitung im Labor bei Raumtemperatur lagern. Eiter und Exsudatmöglichst mit der Spritze aspirieren, verschließen und schnelldem Labor zuleiten. Katheterspritzen, Pessare u.ä. aseptisch ent-nehmen und direkt in ein steriles Röhrchen geben. Bei Verdachtauf Gasbrand Gewebeprobe in sterilem Röhrchen einsenden.
Blutkulturen
(nach MiQ-Qualitätsstandard der DGHM)Das Anlegen von Blutkulturen ist erforderlich, wenn der Verdacht aufeine Sepsis bzw. septischen Schock besteht bei zyklischenInfektionskrankheiten, auch wenn diese keine Sepsis darstellen (z. B.
Thyphus) bei Verdacht auf Bakteriämie/Fungämie z. B. im Rahmen einer subakuten Endokarditis, bei “Fieber unklarer Genese”(FUO=fever of unknown origin). Blutkulturen können neben derKultur von Liquor, Sputum, Wundabstrichen oder Punktaten grund-sätzlich bei folgenden Erkrankungen sinnvoll sein: Meningitis LobärpneumonieBronchopneumonie bei SäuglingenBronchopneumonie bei Erwachsenen mit respiratorischerInsuffizienzPyelonephritisOsteomyelitiseitrige ArthritisEpiglottitis bei KindernOmphalitis bei NeugeborenenAbszess und Phlegmone Bei bakteriellen Endokarditiden sind die Erreger zumeist perma-nent im Blut vorhanden, in höherer Dichte allerdings nur imFieberanstieg. Bei der Sepsis gelangen die Erreger gewöhnlichschubweise in die Blutbahn. Die Septikämie geht dem Schüttel-frost oder Fieberanstieg ca. 1 Stunde voraus. Daher sollte dasBlut möglichst früh in der Fieberperiode entnommen werden.
Da der Erregernachweis durch eine antibiotische Therapieerschwert oder unmöglich gemacht wird, sollte die Abnahme derBlutkultur unbedingt vor Behandlungsbeginn erfolgen. Üblicher-weise versteht man unter dem Anlegen einer Blutkultur dieBeimpfung einer aeroben und einer anaeroben Flasche auseiner einzelnen Venenpunktion.
Bei antibiotisch vorbehandelten Patienten sollte die Blutkulturam Ende des Dosierungsintervalls entnommen werden.
Die Blutentnahme sollte aus der Vene erfolgen. Die Kultur arte-riellen Blutes bringt auch bei Endokarditis oder Fungämie keineVorteile.
Da bei Blutkulturen, die über einen intravasalen Katheter ent-nommen wurden, mit einer erheblich höheren Kontaminations- Mikrobiologie/Hygiene
rate zu rechnen ist, soll ein Katheter nur ausnahmsweise alsEntnahmeort herangezogen werden, wenn eine periphereVenenpunktion nicht möglich ist.
Die Blutkulturen sollten nur nach sorgfältiger Hautdesinfektionder Punktionsstelle mit einem alkoholischen Hautdesinfektions-mittel vorgenommen werden. Die vomHersteller angegebeneEinwirkzeit (min. 30 Sek.) ist einzuhalten.
In der Regel werden pro Entnahme 10-20 ml Blut gewonnen undje 5-10 ml in die aerobe u. anaerobe Blutkulturflasche (nachDesinfektion des Stopfens) unter Verwendung einer frischenKanüle verimpft. Da bei Kindern das Ausmaß der Bakteriämie oftgrößer ist als bei Erwachsenen reichen meistens 1-5 ml aus. Beidem System Becton-Dickinson sind dafür spezielle Flaschen vor-gesehen. Bei Früh- und Neugeborenen sind mindestens 0,5 mlBlut erforderlich.
Die Entnahme eines einzigen Blutkulturpärchens reicht für densicheren Ausschluß/Nachweis einer Bakteriämie/Fungämie bzw.
für die Beurteilung der Relevanz des nachgewiesenen Erregers(z.B. bei koagulasenegativen Staphylococcen) oft nicht aus. Mitder Entnahme von 2-3 Blutkulturen wird eine Sensitivität von 99%erzielt, die Entnahme von mehr als 3 Blutkulturen führt zu keinerwesentlichen Steigerung der Ausbeute und ist nur selten wie z. B.
bei antibiotisch vorbehandelter Endokarditis indiziert.
In dringenden Fällen sollten 2-3 Blutkulturpärchen in rascherFolge vor Therapiebeginn entnommen werden, in weniger drin-genden Fällen 2-3 in 24 Stunden.
unverzüglich bei Raumtemperatur, bei nächtlicher Blutkulturab-nahme Inkubation bei Raumtemperatur bis zum Transport mög-lich Das aseptisch gewonnene Material möglichst rasch, nicht abgekühlt,in sterilem Röhrchen ins Labor bringen. Für Bakteriennachweis min- destens 2 ml, für den Nachweis von Pilzen und Mykobakterien 2-10ml einsenden. Bei Verdacht auf virale Meningitis sollte eineRücksprache mit dem Labor erfolgen.
Falls das jedoch nicht möglich ist, ca. 3-5 ml Liquor in Blutkultur-flaschen geben und bis zur Weiterverarbeitung bei Zimmertempe-ratur aufbewahren. In diesem Fall bitte zusätzlich Nativliquor fürmikroskopische Präparate oder Antigen-Nachweis einsenden.
Stärkere Abkühlung ist zu vermeiden. Die gleichzeitige Einsendungvon Blutkulturen ist in vielen Fällen sinnvoll.
Das steril gewonnenen Material (z.B. Abszesseiter, Punktate ausPleura, Peritoneum, Perikard, Gelenken) in verschlossener Spritzeeinsenden oder in sterile Röhrchen injizieren und möglichst schnellzur Untersuchung weiterleiten. In der Regel sind 1-5 ml Materialausreichend. Bei Verdacht auf Mykobakterien oder Pilze nachMöglichkeit 10 ml einsenden.
Falls das jedoch nicht möglich ist (z.B. nachts, am Wochenende),Material in je 1 Blutkulturflasche für Aerobier und für Anaerobiergeben und bis zur Weiterverarbeitung bei Zimmertemperatur aufbe-wahren.
Sputum, Tracheal-Bronchialsekret
Der Patient sollte instruiert werden, tief abzuhusten. Morgenspu-tum ist am besten geeignet. Vor der Expektoration ist der Mundgründlich mit frischem Leitungswasser zu spülen, um die Mund-flora zu reduzieren. Speichelbeimengungen beeinträchtigen denAussagewert einer Sputumuntersuchung. Die Expektortion er-folgt in ein steriles Behältnis. 1. Nasotracheale/pharyngotracheale Aspiration mittels Absaugkatheter (Differenzierung zwischen Kolonisation undInfektion schwierig). 2. Bronchoskopische Absaugung, BAL, geschützte Bürste (Differenzierung zwischen Kolonisation und Infektion bei quantitativer Auswertung wahrscheinlich möglich).
Mikrobiologie/Hygiene
Sputum, Tracheal- und Bronchialsekret sind bis zurWeiterbearbeitung im Labor in sterilen Gefäßen kühl zu lagern.
Bei Verdacht auf Darminfektion sind an 3 verschiedenen TagenStuhluntersuchungen durchzuführen, um die Wahrscheinlichkeiteines Erregernachweises zu steigern. Eine ca. bohnengroße Proben-menge sollte dem in ein sauberes Gefäß entleerten Stuhl mit demLöffelchen des Stuhlröhrchens entnommen werden. Blutige, schlei-mige oder eitrige Anteile sind für den Erregernachweis besondersgeeignet. Die Probe sollte möglichst schnell (vor allem bei Verdachtauf Ruhr) zur Untersuchung weitergeleitet werden. Bis zum Anlegender Kultur sollte die Probe kühl gelagert werden.
Rektumabstriche sind zu empfehlen, wenn kein Stuhl gewonnenwerden kann. Der Tupfer wird ca. 5 cm in die Analöffnung eingeführtund gedreht. Der Probenversand erfolgt im Transportmedium.
Bei Verdacht auf eine Amöbeninfektion muß der frische, bei Raum-temperatur gelagerte Stuhl (am besten Stuhl im Labor absetzen)innerhalb 1 Stunde untersucht werden.
sollte möglichst morgens (höchste Bakteriendichte) gewonnenwerden, wenn die letzte Miktion vor mehr als 3 Stunden erfolgte.
Männer müssen sich zuvor die Glans penis mit sauberem Wasserreinigen und dann mit Tupfer trocknen.
Frauen sollten nach Spreizen der Labien die Urethralöffnung miteinem in sauberem Wasser getränkten Tupfer durch Wischen vonvorn nach hinten reinigen. Der Vorgang ist mit einem zweitenTupfer zu wiederholen und schließlich ist der Bereich um dasOrificium urethrae mit einem trockenen Tupfer zu trocknen.
Die erste Urinprobe (ca. 50 ml) in die Toilette entleeren und dann– ohne den Harnstrahl zu unterbrechen – ca. 5 ml Urin in demsterilen Probenröhrchen auffangen. Die Probe muß bis zur Weiter-verarbeitung im Labor gekühlt werden. sollte grundsätzlich nur mit Einmalkathetern gewonnen werden.
Bei Dauerkatheterträgern darf der Urin nicht dem Sammelbeutelentnommen werden, sondern er muß aus dem proximalen Teildes zuvor desinfizierten Katheters durch Punktion an der bei denmeisten handelsüblichen Systemen dafür vorgesehenen Einstich-stelle gewonnen werden. Urinkatheterspitzen sind als Untersuchungs-material nicht geeignet.
liefert die aussagekräftigsten bakteriologischen Untersuchungs-befunde. Das Verfahren ist vor allem für die stationäre Diagnostikgeeignet. Eine pralle Blasenfüllung ist Voraussetzung für diePunktion.
haben sich bewährt, wenn ein zeitgerechter Probentransport zumLabor nicht gewährleistet ist. Es ist unbedingt auf die vollständigeEntleerung des Behälters nach dem Eintauchen zu achten, da dieWiederbenetzung des Objektträgers die Keimzahlen verfälscht.
II. Spezielle mikrobiologische Untersuchungen
Anaerobier
Anaerobier – vor allem die nicht sporenbildenden Arten –sind hoch-empfindliche Keime, die bereits nach kurzzeitiger Sauerstoffexposi-tion inaktiviert werden können. Es ist daher erforderlich, das mitdem Tupfer gewonnene Material sofort in ein Transportmedium zuüberführen. Trockene Wattetupfer sind für Anaerobierkulturenabsolut ungeeignet. Bei Verdacht auf Gasbrand Gewebeprobe ein-senden.
Verdacht auf eine Anaerobier-Ätiologie besteht bei faulig riechen-den Infektionen, bei postoperativen und postpartalen Wundinfek-tionen, oberflächlichen Traumen, bei denen Kontaminationen zuvermuten sind, bei eitrigen, gynäkologischen Prozessen, Peritonitis,Appendizitis u.a. Verdächtig sind weiterhin Punktate, Eiter, Aspi-rate. Bei einer Sepsis sind Blutkulturen stets aerob und anaerobanzulegen.
Mikrobiologie/Hygiene
Infektionen des Magen-Darm-Trakts
Magen
Helicobacter pylori
Helicobacter pylori kolonisiert bzw. infiziert die Magenschleimhaut,
bildet dort mittels Urease aus Harnstoff Ammoniak und neutralisiert
so die Magensäure der unmittelbaren Umgebung. H. p. ist Erreger
der Gastritis Typ B und wesentlicher ätiopathogenetischer Faktor bei
der Entstehung von Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni; es besteht
eine pathogenetische Beziehung zwischen einer H. p.-Besiedlung
und dem Auftreten von Magenkarzinom bzw. gastralem MALT-
Lymphom. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral, oral-oral oder durch
kontaminierte Lebensmittel.
Nachweis:
– histologisch in Bioptaten aus Antrum- u. Korpusschleimhaut,
Kultur auf Anreicherungs- u. Selektivmedien unter mikroaerobenBedingungen oder Urease-Schnelltest – nichtinvasiver C13-Atemtest: Goldstandard zur Eradikationskontrolle, bei Kindern laut EBM auch zur Erstdiagnosezugelassen – Antigennachweis im Stuhl: laut EBM nur zur Eradikationskontrolle sowie bei V.a. Reinfektion bei gastroskopisch gesichertem Ulcusduodeni zugelassen – Antikörperbestimmung im Serum (ELISA od. Western-Blotting- Darm
Bakterien
Enteritis-Salmonellen sind die häufigsten Erreger bakterieller
Darminfektionen. Die Infektion erfolgt meist durch kontaminierte
Nahrungsmittel.
Salmonellen der Typhus-Paratyphus-Gruppe sind dagegen bei unsrelativ selten. Das Erregerreservoir ist der Mensch. Der Erreger-nachweis erfolgt in der 1. Woche nur durch Blutkulturen, in der 2. Woche durch Direktkultur und Anreicherungsverfahren aus demStuhl.
Shigellen können zu schweren, schleimig-blutigen Durchfällen undkolikartigen Schmerzen führen (bes. S. dysenteriae). In Deutschlandsind vor allem S. flexneri und S. sonnei endemisch. Die Übertragungerfolgt durch Schmierinfektion sowie durch kontaminiertes Wasserund Nahrungsmittel. Der Erregernachweis gelingt am besten inStuhlproben, weniger leicht in Rektalabstrichen. Die serologischeUntersuchung (Widal) ist nur bedingt aussagekräftig.
Campylobacter jejuni/coli gehören, besonders bei Kindern undJugendlichen, zu den häufigsten Erregern von Diarrhoen (10-15%). Die Übertragung erfolgt meist durch Nahrungsmittel (z.B.
Geflügel, Milchprodukte, Schweinefleisch). Der Erregernachweiserfolgt aus dem Stuhl auf Spezialnährboden.
Yersinia enterocolitica ruft fieberhafte Enterokolitiden hervor, z.T. ohne Durchfall. Die Infektion tritt vor allem in der kühlerenJahreszeit auf. Der Erregernachweis erfolgt durch Direktkultur ausdem Stuhl. Zusätzlich können serologische Untersuchungen durch-geführt werden.
Clostridium difficile gilt als Erreger einer Antibiotika-induzierten„pseudomembranösen Enterokolitis” mit blutig-schleimigenDurchfällen durch Toxinbildung. Toxinnachweis erfolgt direkt ausStuhlproben.
Dyspepsie Coli verursachen die klassische Säuglingsenteritis mitwässrig-schleimigen Durchfällen. Das Erregerreservoir ist derMensch. Der Erregernachweis erfolgt durch Keimisolierung ausdem Stuhl und anschließender serologischer Differenzierung.
Enterohämorrhagische E.coli (EHEC) können vor allem bei Kindernund älteren Personen zu teilweise lebensbedrohlichen Komplika-tionen führen, wobei besonders das hämolytisch urämischeSyndrom (HUS) gefürchtet wird. HUS ist durch Anämie, Hämolyse,Thrombozytopenie und akutes Nierenversagen gekennzeichnet.
10% der HUS-Fälle verlaufen tödlich. Die Infektionsquellen sindrohes Fleisch, nicht pasteurisierte Milchprodukte, Kot von Rindern,Schafen, Ziegen wie auch infizierte Menschen. Der sehr infektiöseErreger kann bis zu 130 Tagen ausgeschieden werden. Die bei Mikrobiologie/Hygiene
EHEC beschschriebenen Shiga-like Toxine I, II, IIc können direkt ausdem Stuhl und über die Kultur dargestellt werden. Erfaßt werdenu.a. die Serogruppen 0157, 0111, 026, 0121, 0125, 04, 045.
Staphylococcus aureus kommt weiterhin in Betracht als Bildnerthermostabiler Enterotoxine z.B. in Nahrungsmitteln. (Kartoffelsalat,cremehaltige Speisen u.a.). Die Diagnose erfolgt aus den Lebensmit-teln.
Viren
Rotaviren zählen bei Kleinkindern zu den wichtigsten Erregern einer
infektiösen Enteritis (häufig Hospitalinfektionen). Der Antigen-
Nachweis erfolgt in einer frischen Stuhlprobe. Daneben ist eine
serologische Untersuchung (1 ml Serum) zu empfehlen.
Adenoviren gelten bei Kindern als zweithäufigste Ursache (nach Rotaviren) akuter Gastroenteritiden. Der Antigennachweiserfolgt in frischen Stuhlproben.
Astroviren treten in 2-9% der Kinder mit Diarrhoe auf. Der Antigen-nachweis erfolgt in einer frischen Stuhlprobe.
Erkrankungen mit Noro-Viren treten kaum in den ersten Lebens-jahren sondern häufiger bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. DieViren werden fäkal-oral od. durch kontaminierte Lebensmittel über-tragen. Sie sind sehr häufig die Ursache von kleinen explosiv auftre-tenden Lokalepidemien in Familien, Heimen Schulen und auchKrankenhäusern. Der empfindlichste Nachweis erfolgt durch PCRaus dem Stuhl, Antigennachweise aus dem Stuhl mittels ELISA-Technik sind insbesondere zur Untersuchung von Ausbrüchen gutgeeignet. Es sollten ca. 4-5 Stuhlproben verschiedener symptomati-scher Patienten untersucht werden.
Parasiten
Amöben und andere Protozoen. Mikroskopische Untersuchungen
von Nativpräparaten und nach Anreicherung aus einer frischen,
Stuhlprobe. Gewinnung, wenn möglich, im Labor.
Die (zusätzliche) Untersuchung auf spezifisches Antigen von Enta-
moeba histolytica, Giardia lamblia und Cryptosporidien ermöglicht
die Diagnose einer Parasiten-Infektion, auch wenn in der betreffen-den Stuhlprobe mikroskopisch keine Erreger nachgewiesen wurden. Der Versand der Stuhlprobe ist möglich.
Bei Verdacht auf invasive Amöbiasis (Leberabszess, invasiverDarmbefall) ist eine serologische Untersuchung indiziert.
Enterobius-Tesafilm-Abklatsch, morgens vor dem Stuhlgang imAnalbereich vornehmen und auf einen Objektträger kleben zurmikroskopischen Untersuchung.
Tuberkulose
Zum Nachweis der nur langsam wachsenden Mykobakterien ist dieEinsendung einer ausreichenden Menge Untersuchungsmaterialserforderlich (Kein Transportmedium).
Nachweisverfahren:Mikroskopie (Ziehl-Neelsen bzw. Auramin-Färbung) Konventionelle Kulturverfahren auf Festmedien: 6 - 8 Wochen. Positiver Nachweis: meist nach 3 - 4 Wochen. Flüssigkultur mit Indikatorsystem und automatischer Detektion (MGIT-System): 6 - 8 Wochen.
Positiver Nachweis: meist nach 8 - 15 Tagen PCR-Technik (Polymerase Kettenreaktion): 1 - 3 Tage. Erreger des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (M. tubercu-losis, M.bovis, M.africanum, M.microti) werden anhand ihrer spe-zifischen DNA Sequenzen identifiziert. Die nichttuberkulösenMykobakterien (MOTT) wie M.avium/intracellulare werden hiermitnicht erfaßt.
mindestens 2-5 ml, an 3 aufeinanderfolgenden Tagen gewonnen.
Speichel ist ungeeignet, nach Möglichkeit Morgensputum Mikrobiologie/Hygiene
beim nüchternen Patienten nach Spülung mit steriler NaCl-Lösung 5-10 ml Flüssigkeit über Sonde absaugen. Stabilisierungder Keime mit 1 ml gesättigter Na2HPO4-Lsg. (Röhrchen aufAnforderung) an 3 aufeinander folgenden Tagen bluthaltiges Uterus-Sekret während der Menstruation nachZugabe von gleichen Teilen sterilen Wassers einsenden.
Material durch Masturbation oder Prostatamassage gewinnen ersten Morgenurin (20 ml) ohne Zusätze einsenden. Entnahmesiehe Urin (an 3 aufeinander folgenden Tagen) Probenmaterial für die PCR:Sputum, Bronchialsekret, BAL, Pleurapunktat, Liquor, Urin.
III. Mykologische Untersuchungen
Aus praktischen Gründen hat sich die Einteilung klinisch relevanterPilze in folgenden Gruppen bewährt: Epidermophyten, Hefen,Dimorphe Pilze, Schimmelpilze.
Verdächtige Hautstellen mit 70 %igem Alkohol abtupfen, Proben-material (z.B. Schuppen) mit Skalpell oder scharfem Löffel vomRande des Entzündungsbereichs abkratzen. Nagel-Späne mit ste-riler Feile von hyperkeratotischen Veränderungen des Nagelbettesgewinnen.
Haare bzw. Stümpfe mit Pinzette herausziehen, nicht abschnei-den. Material in trockenen Gefäßen versenden, bei Zimmertempe-ratur lagern.
Vor der Materialgewinnung möglichst früh morgens ist gründlichesZähneputzen und Spülen erforderlich. 2-10 ml Material, das bei4°C bis zur Untersuchung gelagert werden sollte, ist ausreichend.
Entnahme unter sterilen Bedingungen und möglichst baldigeUntersuchung. Bei Transportverzögerung kann die Probe mitetwas steriler NaCl-Lösung übergossen werden.
Entnahme nach gründlicher Hautdesinfektion inBlutkulturflaschen. Lagerung bis zum Transport ins Labor beiZimmertemperatur.
Sterile Körperflüssigkeiten (Liquor, Synovialflüssigkeit etc.) Entnahme unter aseptischen Bedingungen. Material bei 4°Clagern.
s. Bakteriologische Untersuchungen, Lagerung bei 4°C.
ca. 2g Stuhl zur quantitativen Bestimmung einsenden.Lagerungbei 4°C ist zu empfehlen.
Abstriche in Transportmedium ins Labor senden. Lagerung bei4°C ist möglich.
Probenmaterial für den serologischen Antigennachweis Bei Blut- und Liquorproben sollte auf jeden Fall gleichzeitig einserologischer Antigennachweis (Candida, Cryptococcus) erfol-gen. IV. Parodontitis assoziierte Markerkeime (22)
Hochspezifisches Nachweissystem für Parodontitis assoziierteMarkerkeime durch Nukleinsäureamplifikation (PCR). DieProbennahme muss unbedingt vor einer mechanischenBehandlung bzw. einer Antibiotikatherapie durchgeführt werden.
Sets zur Probenentnahme werden zur Verfügung gestellt.
Mikrobiologie/Hygiene
V. Antibiotikatherapie
Eine Antibiotikatherapie sollte möglichst gezielt, d.h. nach Kenntnisdes Erregers und des Antibiogramms begonnen werden. Nicht selten ist jedoch bei lebensbedrohlichen Infektionen eine Pri-märtherapie vor Isolierung des Erregers erforderlich. In den meistenFällen ist eine Monotherapie effizient. Bei Infektionen mit Pseudo-monas oder Enterokokken, bakteriellen Endokarditiden undTuberkulose ist eine Kombinationstherapie sinnvoll. Sie empfiehltsich auch bei Mischinfektionen, Fremdkörperinfektionen undAbwehrschwäche. In diesen Fällen sind Antibiotikakombinationenmit synergistischem Effekt (z.B. Breitspektrum-Penicillin oderCephalosporin/Aminoglykosid) häufig sinnvoll.
Sinnvolle Kombinationen:• Betalaktam + Aminoglykosid• Betalaktam + Chinolon• Betalaktam + Glykopeptid• Betalaktam + Betalaktam Nach Vorliegen des Antibiogramms darf jedoch nicht gezögert werden,ggf. auf ein anderes Antibiotikum umzustellen oder bei Nachweiseines hochempfindlichen Erregers auf Monotherapie umzustellen.
Im übrigen sind bei nicht lebensbedrohlichen ErkrankungenMonopräparate – mit Ausnahme bewährter Fixkombinationen wieCotrimoxazol, Amoxicillin/Clavulansäure u.a. – vorzuziehen. Seit mehreren Jahren ist – vor allem im Krankenhausbereich –zunehmend mit multiresistenten gramnegativen wie grampositivenKeimen zu rechnen. Insbesondere handelt es sich um Staphylococ-cus aureus-Stämme, die gegenüber allen β- Lactamantibiotika resi-stent sind (MRSA=Methicillin-resistenter S. aureus) und Vanco-mycin-resistente Enterokokken (VRE), bei denen im allgemeinen nurAntibiotika aus der Gruppe der Streptogramine(Quinupristin/Dalfopristin) wirksam sind. Bei Auftreten dieserErreger sind besondere krankenhaushygienische Maßnahmen erfor-derlich. Neue Resistenzprobleme sind insbesondere bei den gramnegativenStäbchen festzustellen, so können eine Reihe von Enterobakterien (E.coli, Klebsiellen, Citrobacter u.ä.) Betalactamasen mit besondersweitem Spektrum – sogenannte ESBL- produzieren. Bei diesemResistenz-mechanismus muss mit Therapieversagen bei allenBetalactamantibiotika (Penicilline, Cephalosporine) außer denCarbapenemen (Imipenem, Meropenem) gerechnet werden. DieseErreger sind auch im Zusammenhang mit Ausbrüchen insbesondereauf Intensivstationen beschrieben worden , so dass ebenfalls nachRücksprache mit dem zuständigen Hygienepersonal krankenhaushy-gienische Maßnahmen zu ergreifen sind.
Mit der Übertragung von Resistenzgenen auf weitere Keime muß inZukunft gerechnet werden.
Mitverantwortlich für die Resistenzentwicklung ist der unkritischeEinsatz von Antibiotika in der Therapie und der Tiermast.
Bei Anwendung von Antibiotika und Antimykotika mit geringer thera-peutischer Breite (z.B. Aminoglykoside, Vancomycin) sind Serums-piegelkontrollen angezeigt, um einerseits ausreichende Dosierungenzu gewährleisten, andererseits Kumulationen mit entsprechendenNebenwirkungen aufgrund erhöhter Talspiegel (besonders Amino-glycoside) zu vermeiden (s. Antibiotika: therapeutische Bereiche).
Mikrobiologie/Hygiene
Antibakterielle Substanzen (Auswahl)
Generics Handelsnamen
Penicilline
Penicillin G
Penicillinasefeste Penicilline
Oxacillin
Penicilline + β-Lactamase-Hemmer
Amoxicillin/Clavulans. Augmentan
Ticarcillin/Clavulans.
Cephalosporine
Cefalosporine
I
Cefalotin
Cefalosporine II
Cefamandol
Cefalosporine III
Cefixim
Cefalosporine IV
Cefepim
Pseudomonas wirksame Cefalosporine
Cefsulodin
Weitere β-Lactam-Antibiotika
Aztreonam
Carbapeneme
Imipenem
Tetracycline
Doxycyclin
Glycylcycline
Tigecyclin
Mikrobiologie/Hygiene
Aminoglycoside
Gentamicin
Makrolide
Erythromycin
Ketolide
Telithromycin
Oxazolidinone
Linezolid
Zyklische Lipopeptide
Daptomycin
Lincosamide
Clindamycin
Glycopeptide
Vancomycin
Chinolone
Norfloxacin
Streptogramine
Quinupristin/
Weitere Antibiotika
Chloramphenicol
Antimykotica
Amphotericin
Amphotericin B, Ampho-Moronal,Fungizone (i.v., lokal) Daktar, Gyno-Daktar, Epi-Monistrat, Gyno-Monistrat (lokal, i.v.) Biofanal, Candio-Hermal, Moronal, Nystatin(lokal, oral) VI. Meldepflichtige Erkrankungen
Seit dem 01.01.2001 gilt mit dem Infektionsschutzgesetz eine diffe-renzierte Meldepflicht für bestimmte Krankheiten nach §36 für denbehandelnden Arzt und für auf bestimmte akute Erkrankungen hin-weisende Laborbefunde nach §7 durch die Untersucher. Die nach §7des Infektionsschutzgesetzes (IFSG) meldepflichtigenInfektionskrankheiten werden von uns sofern erstmalig in unseremLaboratorium festgestellt - den jeweils zuständigen Gesundheits-behörden automatisch gemeldet.
§ 6 – Meldepflichtige Krankheiten
(1) Namentlich ist zu melden:
1. der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an
a) Botulismusb) Cholerac) Diphtheried) humaner spongiformer Enzephalopathie, außer familiär- Mikrobiologie/Hygiene
e) akuter Virushepatitisf) enteropathischem hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS)g) virusbedingtem hämorrhagischen Fieberh) Maserni) Meningokokken-Meningitis oder -Sepsisj) Milzbrandk) Poliomyelitis (als Verdacht gilt jede akute schlaffe Lähmung, l) Pestm) Tollwutn) Typhus abdominalis/Paratyphus sowie die Erkrankung und der Tod an einer behandlungsbe-dürftigen Tuberkulose, auch wenn ein bakteriologischerNachweis nicht vorliegt, 2. der Verdacht auf und die Erkrankung an einer mikrobiell beding- ten Lebensmittelvergiftung oder an einer akuten infektiösenGastroenteritis, wenna) eine Person betroffen ist, die eine Tätigkeit im Sinne des § 42 Abs. 1 ausübt (Lebensmittelbereich), b) zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder ver-mutet wird, 3. der Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung, 4. die Verletzung eines Menschen durch ein tollwutkrankes, -ver- dächtiges oder -ansteckungsverdächtiges Tier sowie dieBerührung eines solchen Tieres oder Tierkörpers, 5. soweit nicht nach den Nummern 1 bis 4 meldepflichtig, das Auftretena) einer bedrohlichen Krankheit oderb) von zwei oder mehr gleichartigen Erkrankungen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutetwird, wenn dies auf eine schwerwiegende Gefahr für dieAllgemeinheit hinweist und Krankheitserreger als Ursache inBetracht kommen, die nicht in § 7 genannt sind.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 1, 3 bis 8, § 9Abs. 1, 2, 3 Satz 1 oder 3 oder Abs. 4 zu erfolgen.
§ 7 – Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern
(1) Namentlich ist bei folgenden Krankheitserregern, soweit nicht
anders bestimmt, der direkte oder indirekte Nachweis zu mel-den, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen: 1. Adenoviren; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis im 2. Bacillus anthracis3. Borrelia recurrentis4. Brucella sp.
5. Campylobacter sp., darmpathogen6. Chlamydia psittaci7. Clostridium botulinum oder Toxinnachweis8. Corynebacterium diphtheriae, Toxin bildend9. Coxiella burnetii 10. Cryptosporidium parvum11. Ebolavirus12. a) Escherichia coli, enterohämorrhagische Stämme (EHEC) b) Escherichia coli, sonstige darmpathogene Stämme 13. Francisella tularensis14. FSME-Virus15. Gelbfiebervirus16. Giardia lamblia17. Haemophilus influenzae; Meldepflicht nur für den direkten 18. Hantaviren19. Hepatitis-A-Virus20. Hepatitis-B-Virus21. Hepatitis-C-Virus; Meldepflicht für alle Nachweise, soweit nicht bekannt ist, dass eine chronische Infektion vorliegt 22. Hepatitis-D-Virus23. Hepatitis-E-Virus24. Influenzaviren; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis25. Lassavirus26. Legionella sp.
Mikrobiologie/Hygiene
27. Leptospira interrogans28. Listeria monocytogenes; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilenSubstraten sowie aus Abstrichen von Neugeborenen 29. Marburgvirus30. Masernvirus31. Mycobacterium leprae32. Mycobacterium tuberculosis/africanum, Mycobacterium bovis; Meldepflicht für den direkten Erregernachweis sowie nachfol-gend für das Ergebnis der Resistenzbestimmung; vorab auch fürden Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum 33. Neisseria meningitidis; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Liquor, Blut, hämorrhagischen Hautinfiltraten oderanderen normalerweise sterilen Substraten 34. Norwalk-ähnliches Virus; Meldepflicht nur für den direkten 35. Poliovirus36. Rabiesvirus37. Rickettsia prowazekii38. Rotavirus39. Salmonella Paratyphi; Meldepflicht für alle direkten Nachweise40. Salmonella Typhi; Meldepflicht für alle direkten Nachweise41. Salmonella, sonstige42. Shigella sp.
43. Trichinella spiralis44. Vibrio cholerae O 1 und O 13945. Yersinia enterocolitica, darmpathogen46. Yersinia pestis47. andere Erreger hämorrhagischer Fieber.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 2, 3, 4 und Abs. 4, § 9 Abs. 1, 2, 3 Satz 1 oder 3 zu erfolgen.
(2) Namentlich sind in dieser Vorschrift nicht genannte Krankheitserreger zu melden, soweit deren örtliche und zeitlicheHäufung auf eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheithinweist. Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 2, 3und Abs. 4, § 9 Abs. 2, 3 Satz 1 oder 3 zu erfolgen.
(3) Nichtnamentlich ist bei folgenden Krankheitserregern der direkte 1. Treponema pallidum2. HIV3. Echinococcus sp.
4. Plasmodium sp.
5. Rubellavirus; Meldepflicht nur bei konnatalen Infektionen 6. Toxoplasma gondii; Meldepflicht nur bei konnatalen Infektionen.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 2, 3 und Abs. 4,§ 10 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3, 4 Satz 1 zu erfolgen.
§ 8 – Zur Meldung verpflichtete Personen
(1) Zur Meldung oder Mitteilung sind verpflichtet:
1. im Falle des § 6 der feststellende Arzt; in Krankenhäusern oder
anderen Einrichtungen der stationären Pflege ist für die Einhal-tung der Meldepflicht neben dem feststellenden Arzt auch derleitende Arzt, in Krankenhäusern mit mehreren selbständigenAbteilungen der leitende Abteilungsarzt, in Einrichtungen ohne leitenden Arzt der behandelnde Arzt verantwortlich, 2. im Falle des § 7 die Leiter von Medizinaluntersuchungsämtern und sonstigen privaten oder öffentlichen Untersuchungsstelleneinschließlich der Krankenhauslaboratorien.
Mikrobiologie/Hygiene
VII. Krankenhaushygiene
Krankenhaushygieniker
Die in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionspräven-tion des RKI geforderte Beratung der Ärzte in Fragen der Kranken-haushygiene wird durch einen Facharzt für Hygiene und in Zu-sammenarbeit mit dem Institut für Hygiene und Öffentliche gesund-heit der Universität Bonn gewährleistet. Er berät bei Maßnahmen zurErkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionenund beim Auftreten von multiresistenten Erregern wie MRSA undVRE.
Nosokomiale Infektionen und Resistenzen
Infektionsschutzgesetz § 23Leiter von Krankenhäusern und Einrichtungen für ambulantes Ope-rieren sind verpflichtet, die vom RKI gem. § 4 Abs. 2 Nr. 2 Buchst. bfestgelegten nosokomialen Infektionen und Krankheitserreger mitspeziellen Resistenzen und Multiresistenzen fortlaufend in einergesonderten Niederschrift aufzuzeichnen und zu bewerten. Die Auf-zeichnungen nach Satz 1 sind 10 Jahre aufzubewahren. Dem zuständigen Gesundheitsamt ist auf Verlangen Einsicht in dieAufzeichnungen zu gewähren.
Liste der zu erfassenden Erreger gem. § 23:ErregerspeziesZu erfassen ist die Resistenz (auch Einzel-R) gegen folgendeSubstanzen, sofern im Rahmen der klinisch-mikrobiologischenDiagnostik getestet1.) S. aureus Vancomycin, Oxacillin, Gentamicin, Chinolon Gr. IV (z. B. Moxifloxacin) Teicoplanin, Quinupristin/Dalfopristin Vancomycin, Penicillin (Oxacillin 1 µg), Cefotaxim, Erythromycin,Chinolon Gr. IV (z.B. Moxifloxacin) Vancomycin, Gentamicin („high level“: Gentamicin 500mg/l;Streptomycin 1000 mg/l (Mikrodil.) bzw. 2000 mg/l(Agardilution), Teicoplanin Imipenem/Meropenem, Chinolon Gr. II (z. B. Ciprofloxacin),Amikacin, Ceftazidim, Piperacillin/Tazobactam, Cefotaxim oderanaloge Testsubstanz 6.) Enterobacter cloacae, Citrobacter spp., Serratia marcescens Imipenem/Meropenem, Chinolon Gr. II (z. B. Ciprofloxacin),Amikacin Imipenem/Meropenem, Chinolon Gr. II (z. B. Ciprofloxacin),Amikacin, Ceftazidim, Piperacillin/Tazobactam Chinolon Gr. II (z. B. Ciprofloxacin), Amikacin, Ceftazidim,Piperacillin/Tazobactam, Cotrimoxazol *Erfassung nur in Einrichtungen mit hämatologisch-onkologischenAbteilungen, auch von primär resistenten Species Quartalsweise werden Übersichten der o.g. Erreger mit den notwen-digen Patientendaten zusammengestellt, damit die Dokumenationund Aufbewahrung in der Einrichtung erleichtert wird.
Erreger- und Resistenz- Statistiken werden zusätzlich für dieKrankenhäuser in einem jährlichen Rhythmus erstellt und bewertet. Mikrobiologie/Hygiene
Krankenhaushygiene
Hygienisch-mikrobiologische Umgebungsuntersuchungen
Zur Sicherstellung der Krankenhaushygiene werden z.T. inKooperation mit dem Institut für Hygiene und ÖffentlicheGesundheit der Universität Bonn folgende Untersuchungen undVerfahren durchgeführt: Abstriche und Abklatschkulturen von Oberflächen Untersuchung von Wasserproben an festzulegenden Proben-entnahmestellen:Hierzu zählen entsprechend der Anlage zu Ziffer 4.4.6 und 6.7 derRichtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“Anforderungen der Hygiene an die Wasserversorgung”:• Wasser aus Anlagen der Hausinstallation, u.a.
Warmwassersysteme und Wasser ausTrinkwasservorratsbehältern (z.B. auf Koloniezahl und spezielleErreger wie E.coli, P. aeruginosa, Legionella spp.) in halbjährli-chem Abstand • Wasser aus Trinkwasserbehandlungsanlagen, besonders solche, die nach dem Ausfällungs-, Filtrations- oder Austauscherpriziparbeiten (z.B. auf Koloniezahl, P. aeruginosa) in halbjährlichemAbstand • Wasser für Dialysegeräte (z.B. auf Koloniezahl, P. aeruginosa) in • Wasser für Sprühlanzen, Mundduschen und Turbinensprays, insbe- sondere in zahnärztlichen Einheiten (z.B. Koloniezahl, P. aerugino-sa, Legionella spp.) in halbjährlichem Abstand • Wasser für Umlaufsprühbefeuchter von RLT-Anlagen (entspre- • Wasser zur Herstellung von Arzneimitteln (entsprechend DAB), soweit nicht in der Verantwortung des Apothekers, entsprechendAMB • Wasser in Schwimm-, Bade-, Warmsprudel-, Therapie- und Bewegungsbecken, Wasser für Wannenbäder, Wickel-Güsse sowieggf. Wasser in hydrotechnischen Einrichtungen entsprechend derDIN 19643) Kontrollen der Verfahren zur Aufbereitung von Endoskopen Hygienische Prüfungen von Sterilisationsgeräten mittels biologischer Indikatoren (Bakteriensporen der ResistenzstufeIII) vor Inbetriebnahme sowie halbjährlich (z.B. DIN 58946, 58947,58948, 58949, 58990) bzw. nach 400 Chargen Hygienische Prüfung von Desinfektionsgeräten(z. B. für Instrumente, Anaesthesie-Zubehör, Endoskope, Schuhe,Geschirr, Wäsche, Matratzen) mittels biologischer Indikatoren fürjedes Desinfektionsprogramm Hygienische Untersuchung von festinstallierten dezentralen oder zentralen Dosiereinrichtungen für Desinfektionsmittel Regelmäßige hygienisch-mikrobiologische Untersuchungenvon Rückstellproben von Lebensmitteln, die durch die Küche herge-stellt bzw. ggf. durch Lebensmittelbetriebe angeliefert werden, z. B. auf Enterobacteriaceae (inbs. Salmonella spp.), Staphylococcusaureus, Listeria sp.
Der detaillierte Leistungskatalog ist in der folgenden Tabellezusammengefasst: Mikrobiologie/Hygiene
Krankenhaushygiene
Leistungskatalog Krankenhaushygiene
Bearbeitung der Bioindikatoren zur Überprüfung der Sterilisation(Sporenproben) Bearbeitung und Stellung der Bioindikatoren zur Überprüfung derDesinfektionmaschinen (RDG, Fäkalienspüle): Schrauben, Schläuchebzw. Mucinträger nach RKI Bearbeitung und Stellung der Bioindikatoren zur Überprüfung derWaschmaschinen (Leinenläppchen) Schwämmchenmethode zur Überprüfung der Endoskope Durchspülmethode zur Überprüfung der Endoskope Überprüfung des Geschirrspülbandes: 10 Bioindikatoren quantitiativnach DIN 10510 und 10 Abklatsche und letzte Spülflotte Abklatschuntersuchung zur Überprüfung der Hyg. Händedesinfektion beibesonderen Problemen Abklatschuntersuchung bei Ausbrüchen oder spezieller Fragestellung Abstrichuntersuchung bei Ausbrüchen oder spezieller Fragestellung Sonstige Wasserprobe/Flüssigkeiten mit Filtration und Differenzierung Wasserprobe Gesamtkeimzahl bei 22°C Und 36°C Wasser aus Umkehrosmoseanlagen, Dialysate, Sterilfiltierte Lösungen:Filtration und ggf. Differenzierung Untersuchungen im Rahmen der TVO in Kooperation mit demHygiene-Institut der Universität Bonn Kaltwasserhausinstallation:Untersuchung Gesamtkeimzahl + Vorkommen von Pseudomonasaeruginosa, E.coli, Coliforme Untersuchungen im Rahmen der TVO in Kooperation mit demHygiene-Institut der Universität BonnWarmwasserinstallation: zur Überprüfung einer systemischen Legionellenkontamination Hausinstallation außerhalb der TVO: Untersuchung Gesamtkeimzahl+Vorkommen von Pseudomonas aeruginosa, E.coli, Coliforme Warmwasserinstallation: zur Überprüfung einer Legionellenkontamina-tion an spezifischen Entnahmestellen z. B. Gebärwanne, Zahnarztstuhl Untersuchung der Keimzahl in Desinfektionsmitteldosieranlagen Untersuchung von Lebensmittelrückstellproben Materialprobe auf Pilze mit Diffenzierung Auswertung von Luftkeimzahluntersuchungen Krankenhaushygienische Beratung durch Dr. B. Hornei, Dr. B. Hengesbach, Frau Hirschberg in Supervision durch Prof. Exner Für Auskünfte, Befundabfragen und Informationen zur Durch-führung von Untersuchungen ist das Krankenhaushygiene-Sekretariat (Frau Bensberg-Bäumer) zwischen 8.45 und 13.00 Uhrunter 02236/3911- 419, zu erreichen. Die Mitarbeiter(innen) des Labors sind unter 02236/3911- 486 bis 17.00 Uhr erreichbar.
Mikrobiologie/Hygiene
Krankenhaushygiene
Schema der krankenhaushygienischen Untersuchungen
Kontrolle der hygienischen Händedesinfektion
Wann?
bei spezieller Fragestellung – Stichproben Abklatsch unmittelbar nach der Desinfektionoder bevor eine Tätigkeit durchgeführt wird,die vorherige Händedesinfektion erforderlichmacht. bei spezieller Fragestellung – Stichproben inRisikobereichen Abklatsch unmittelbar nach der Desinfektionoder vor der Wiederbenutzung zentrale DesinfektionsmitteldosieranlagenWann? dezentrale DesinfektionsmitteldosieranlagenWann? halbjährlich oder alle 400 Chargen bzw. vorInbetriebnahme Bioindikatoren + 10 Abklatsche desGeschirrs + 100 ml letztes Spülwasser 100 ml nach Abflammen und AblaufenUntersuchung wie TVO + Vorkommen vonPseudomonas aeruginosa zur Überprüfung einer systemischenLegionellenkontamination 100 ml nach Abflammen Untersuchung: Gesamtkeimzahl undVorkommen von Pseudomonas aeruginosa Schwämmchenmethode oderDurchspülmethode, bei maschinellerAufbereitung 10-20 ml des letztenSpülwassers monatlich* bzw. nach Vorgaben des zustän-digen Gesundheitsamtes jährlich (DIN 1946 Teil 4) bzw. vorInbetriebnahme Keimzahl + Partikel je Zuluftöffnung +Strömungsrichtungen Abklatsche und Sedimentationsplatten (je2) oder Luftkeime und Partikel Mikrobiologie/Hygiene
IMPRESSUM
2. überarbeitete Auflage / November 2005

Source: http://www.labor-koeln.de/l_k/pdf/unter_verz/mikrobio_hygiene.pdf

Pdf995, job 3

HEROIN AND RELATED OPIATES DAVID J. NUTT Psychopharmacology Unit, Bristol University Heroin is a derivative of morphine and both belong to a large family of drugs called the opiates, that were originally extracted from the resin of the opium poppy and which have been used by humans for millennia. They have strong pain-relieving actions and play a prominent role in the management of

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Jewish Community of Sedona and the Verde Valley Religious School Registration Form 2013-2014 Please use a separate form for each child being registered. Please read and fill in both sides completely. All information on this form will be kept confidential and used only by authorized personnel. It is the policy of the JCSVV that all families of registered children are Members of the JCSVV.

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