Hessisches Ärzteblatt februrar 2012

2 2012 • Hessisches Ärzteblatt
Fortbildung
Sicherheitsbedenken und Dosissenkungen für Cipramil® und Cipralex®
Citalopram (Cipramil® und weitere Cital o- pram®-Generika), sowie Escitalopram (Cip- maldosis auf 20 mg gesenkt. Für das Iso- ralex®) sind selektive Serotonin-Wiederauf- Rhythmusstörungen, weibliche Patienten, drehende Isomer Escitalopram (Cipralex®) Episoden einer Major Depression, Panikstö- rung mit oder ohne Agoraphobie, sozia ler magnesiämie sowie ein bereits beste- Dosis bei Patienten im Alter von über 65 Angststörung (sozialer Phobie), generalisier- hendes verlängertes QT-Intervall und an- Jahren auf 10 mg reduziert. Patienten mit ter Angststörung und Zwangsstörung.
dere Herzerkrankungen. Aus diesem Grund verminderter Leberfunktion sollte nicht wird bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Zu- Amerika zeigte im EKG eine dosisabhängi- ten. Patienten sind dar über zu informie- ge Verlängerung des QT-Intervalls für das kardinfarkt, Bradyarrhythmien oder auf- ren, dass sie bei Feststellung einer Herz- Razemat Citalopram (Cipramil®) und das grund von Begleiterkrankungen mit Be- Rhythmusstörung unter Einnahme von Cita- linksdrehende Isomer des Razemats Escita- gleitmedikation und bestehender Neigung lopram bzw. Escitalopram sofort einen lopram (Cipralex®). Eine Verlängerung des zu Hypokaliämie oder Hypomagnesieämie Arzt aufsuchen müssen.
QT-Intervalls im EKG ist auch von anderen und Patienten mit einem Alter über 65 Jah- Literatur
tiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer mil® und Cipralex® geraten. Eine bekannte Rote Hand Brief: „Zusammenhang von CIPRAMIL® (Citalopramhydrobromid/Citalopram-hydrochlo- zeigt die ventrikuläre Repolarisation an. rid) mit dosisabhängiger QT-Intervall-Verlänge- Eine Verlängerung kann zu ventrikulären rung“ und weiterführende Informationen der dikation für Citalopram (Cipramil®) und Firma Lundbeck vom 31.10.2011 Tachyarrhythmien und auch zu „Torsade Escitalopram (Cipralex®). Um das Risiko Rote Hand Brief: „Zusammenhang von Escitalo- de pointes“ Tachykardien führen. Die Pa- dieser Behandlung zu reduzieren wird für pram (Cipralex®) mit dosisabhängiger QT-Inter- vall-Verlängerung“ und weiterführende Infor- Tagesdosis auf 40 mg und für Patienten im mationen der Firma Lundbeck vom 5.12.2011 Jederzeit kann diese Tachyarrythmie in ein Alter von über 65 Jahren auf 20 mg ge-Kammerflimmern übergehen und einen senkt. Bei Patienten mit verminderter Le- Sicherheitsbedenken bei Strattera® (Atomoxetin) 
zur Behandlung des ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung)
Der Hersteller von Strattera® – die Firma Lilly Deutschland GmbH – hat kürzlich mitgeteilt, dass bei bis zu 12 Prozent der mit Strattera® behandelten Kinder und Er- quenz stieg um 20 Schläge oder mehr pro • Kardiovaskuläre Erkrankungen, die eine Behandlung mit Strattera® nicht zulas- • Der kardiovaskuläre Befund, Herzfre- Drittel dieser Patienten, die klinisch rele- enten, die mit Strattera® behandelt wer- derungen während der Strattera®-Behand- lung zeigten, kommt es zu einem anhalten- Literatur
Rote Hand Brief vom 7. Dezember 2011 • Strattera® darf nicht bei Patienten mit • Bevor Patienten mit Strattera® behan- Geänderte Fachinformation von Strattera®

Source: http://laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2012/2012_02/2012_02_04.pdf