leitlinien für die praxis
Wien Klin Wochenschr (2009) 121 [Suppl 5]: S13–S17Printed in Austria
Wiener klinische Wochenschrift The Middle European Journal of Medicine Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes Martin Clodi1*, Peter Fasching2*, Friedrich Hoppichler3*, Alexandra Kautzky-Willer1*, Monika Lechleitner4*, Bernhard Ludvik1*, Rudolf Prager5*, Michael Roden6*, Guntram Schernthaner7*, Hermann Toplak8*, Thomas C. Wascher9*, Raimund Weitgasser10*
1 Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich2 5. Medizinische Abteilung, Wilhelminenspital, Wien, Österreich3 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Innere Medizin, Salzburg, Österreich4 Landeskrankenhaus Hochzirl, Hochzirl, Österreich5 3. Medizinische Abteilung, Krankenhaus der Stadt Wien-Hietzing, Wien, Österreich6 Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes Zentrum, Leibniz Zentrum für Diabetesforschung, Klinik für
Stoffwechselkrankheiten, Heinrich-Heine Universität, Düsseldorf, Deutschland
7 1. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Rudolfstiftung, Wien, Österreich8 Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich9 1. Medizinische Abteilung, Hanuschkrankenhaus, Wien, Österreich10 Univ.-Klinik für Innere Medizin I, LKH Salzburg – Universitätsklinikum, Salzburg, Österreich
Antidiabetic therapy of type-2 diabetes Zielwerte Summary. Hyperglycemia contributes to morbidity and
Das HbA1c stellt die primäre Richtgröße der Stoffwech-
mortality in diabetic patients. Thus, reaching treatment
selkontrolle dar. Postprandiale Glukose und Nüchtern-
targets with regard to control of glycemia is a central
glukose stellen sekundäre und tertiäre Richtgrößen dar.
goal in the treatment of diabetic patients. The present
Die angeführten Werte stellen das Ziel für maximierte
article represents the recommendations of the Austrian
Diabetes Association for the practical use of oral antidi-
abetic drugs according to current scientific evidence.
BG postprandial: c 135 mg/dl (kapilläre Selbstmessung)
Grundsatz Statement
Diese Ziele sollten nach der Erstdiagnose zügig ange-
Die Hyperglykämie des Typ-2 Diabetikers trägt zur Pa-
strebt werden. Sie sollten, wenn erreicht, wenn möglich
thogenese der vaskulären Komplikationen bei.
aufrecht erhalten werden. Das sollte unter Vermeidung
Das primäre Ziel einer antihyperglykämische Thera-
von schweren Hypoglykämien und/oder deutlicher Zu-
pie ist daher, neben dem Vermeiden von akuten Kompli-
nahme des Körpergewichtes erreicht werden.
kationen der Hyperglykämie, die Prävention vaskulärer Komplikationen. Im Weiteren stellen Symptomfreiheit
Individuelle Therapieziele
sowie Komaprophylaxe nachgeordnete Therapieziele dar.
Wenn auf Grund der individuellen Situation des Patien-
Der Zusammenhang zwischen Hyperglykämie und
ten (z.B. Alter, Multimorbidität, geringe Lebenserwar-
Mikroangiopathie ist im Vergleich zur Makroangiopa-
tung) eine maximierte Prävention nicht mehr im Vor-
thie stärker ausgeprägt und nicht linear. Damit ist eine
dergrund der Therapie steht, können individuell höhere
Prävention durch verbesserte Blutzuckereinstellung im
Bereich der Mikroangiopathie leichter zu erreichen.
Das gilt ebenso bei Patienten mit vorangegangenem
kardiovaskulärem Ereignis oder längerer Diabetesdau-
Therapieziele
er (> 15 Jahre) sowie dann wenn der Therapieerfolg nur mit maximalem Aufwand (Insulin kombiniert mit mehr
Zu den allgemeinen Zielen der Therapie zählen
als 2 oralen antidiabetischen Substanzen) erreicht wer-
Symptomfreiheit sowie Erhalt bzw. Wiederherstel-
Orale Antidiabetika Metformin: Metformin bewirkt eine Zunahme der Insu-
linsensitivität über eine Hemmung der hepatischen
wkw 21–22/2009
Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes
leitlinien für die praxis
Gluoconeogenese und Steigerung der Glukoseaufnah-
genen GLP-1 führen zu einer Glukose-abhängigen Stei-
gerung der pankreatischen Insulinsekretion und Hem-
In der Monotherapie wird durch Metformin eine
mung der Glucagonfreisetzung. Diese Substanzen
HbA1c-Reduktion von ca 1,5% bei einer Senkung des
zeigen keine Hypoglykämieneigung und sind gewichts-
neutral. Auf Grund der relativ geringen Wirkung in der
Metformintherapie wird mit 2-mal 500 mg bis 850 mg
Monotherapie werden sie in Kombination mit Metfor-
pro Tag begonnen und bis zu einer Tagesmaximaldosis
min (primär) oder Sulfonylharnstoffen oder aber in
von 2000 mg gesteigert. Gastrointestinale Nebenwir-
Trippelkombination mit Glitazonen eingesetzt. Ihre
kungen werden bei dieser schrittweisen Steigerung der
Wirkung setzt eine verbleibende Sekretionsfähigkeit
Tagesdosis reduziert. Als Kontraindikationen für die
der Inselzellen voraus. In Kombination mit Metformin
Metformintherapie gelten eine eingeschränkte Nieren-
wird eine substanzeigene HbA1c Senkung von ca. 0,8%
funktion (GFR < 60 ml/min), schwere Lebererkrankun-
beobachtet. Primäre Nebenwirkungen sind ein erhöh-
gen, Pankreatitis, Alkoholismus, konsumierende Er-
tes Auftreten von Harnwegsinfekten sowie von Naso-
krankungen, eine fortgeschrittene Herzinsuffizienz
und/oder hypoxische Situationen. Perioperativ und vor
GLP-1-Analoga: Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1)-
Verabreichung eines jodhaltigen Röntgenkonstrastmit-
Analoga (Exenatid, Liraglutid) führt zu einer Glukose-
tels sollte Metformin wegen einer eventuellen Ver-
abhängigen Steigerung der pankreatischen Insulinse-
schlechterung der GFR pausiert werden.
kretion, Hemmung der Glucagonfreisetzung und der
Glitazone: Pioglitazon und Rosiglitazon erhöhen die
Magenentleerung, sowie Auslösung eines Sättigungsef-
Insulinsensitivität als Liganden der nukleären Hormon-
fekts. Sie müssen subcutan verabreicht werden. Neben
rezeptorfamilie PPARy und über die Regulation der Ex-
effektiver Blutzuckerreduktion sind die fehlende Hypo-
pression verschiedener inulinempfindlicher Gene. Die
glykämieneigung und eine in Studien beobachtete
Insulinsensitivität in Leber, Skelettmuskel und im Fett-
Gewichtsreduktion festzuhalten. Gastrointestinale Ne-
gewebe nimmt zu. Im Fettgewebe erfolgt eine verstärkte
benwirkungen (Übelkeit, Erbrechen) treten häufiger auf
Differenzierung von Präadipozyten zu Adipozyten und
damit eine Beeinflussung der metabolischen und endo-krinen Aktivität. Glitazone kommen in der Monothera-
Insuline
pie bei übergewichtigen oder adipösen Patienten zum Einsatz, die durch Lebensstilmaßnahmen unzureichend
S. Kapitel Insulintherapie des Diabetes.
therapiert sind, und bei denen eine Unverträglichkeit (oder KI) von Metformin besteht. In Abhängigkeit vom
Formen der Insulintherapie
Ausgangs-HbA1c-Wert und der Dosierung reduzieren Glitazone den HbA1c Wert um etwa 1,5%. Zu den Neben-
Mögliche Formen der Insulintherapie sind:
wirkungen der Glitazontherapie zählen die Gewichtszu-
Basisinsulin: 1 x tägliche Applikation eines NPH In-
nahme, eine verstärkte Ödemneigung auf Basis von
sulins oder eines langwirksamen Analogons.
Flüssigkeitsretention. Kontraindikationen für die Glita-
Prandiales Insulin: Applikation von Normalinsulin
zontherapie sind Herzinsuffizienz und Leberfunktions-
oder eines schnellwirksamen Analogons zu den Mahl-
störungen. Bei postmenopausalen Frauen wurde eine
Steigerung traumatischer Knochenbrüche beobachtet. Mischinsulin: 1–3 x tägliche Applikation einer Fix-
Alpha-Glucosidase Inhibitoren: Diese Substanzklas-
mischung (Humaninsulin oder Analogon).
se (Acarbose, Miglitol) bewirkt über eine Hemmung der
Intensivierte Insulintherapie: Getrennte Applikation
intestinalen Kohlehydratverdauung eine Reduktion vor
von Basalinsulin und prandialem Insulin (Kohlenhy-
allem der postprandialen Blutzuckerwerte um 50–
drat berechnet) unter Verwendung von humanem Insu-
60 mg/dl und des HbA1c Werts um 1,0%. Die Therapie-
nebenwirkungen, Blähungen und Bauchschmerzen,
Siehe Abb. 1 zu möglichen Kombinationen von In-
können durch eine schrittweise Dosissteigerung und
individuelle Anpassung verringert werden.
Sulfonylharnstoffe: Sulfonylharnstoffe (Gliclazid, Treat to Target
Glimepirid, Gliquidon, Glibenclamid) stimulieren die pankreatische Insulinsekretion und resultieren in einer
Zentraler Parameter für den erfolgreichen Einsatz von
mittleren zu erwartenden HbA1c-Reduktion um 1,5%.
Insulin ist die Verwendung von zielgerichteten Behand-
Zu den klinisch relevanten Nebenwirkungen zählen das
lungsalgorithmen. Unabdingbare Basis dafür sind die
erhöhte Hypoglykämierisiko und für die älteren Präpa-
strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle des Patienten
sowie Zielvereinbarungen und Schulung. Glinide: Glinide (Repaglinide) führen zu einer ge-
genüber Sulfonylharnstoffderivaten kürzerdauernden
Evidenzlage
prandialen Insulinsekretion mit einer größeren Flexibi-lität hinsichtlich der Nahrungsaufnahme. Die HbA1c-
Der epidemiologische Zusammenhang zwischen dem
Reduktion in der Monotherapie beträgt ca. 1,0%.
Ausmaß der Hyperglykämie und dem Auftreten mikro-
Gliptine: Dipeptidyl-Peptidase-IV-Inhibitoren (Si-
und makrovaskulärer Komplikationen ist absolut gesi-
tagliptin, Vildagliptin) als Abbauhemmer des körperei-
Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes
£ Springer-Verlag 21–22/2009 wkw leitlinien für die praxis
Reevaluierung nach 3 – 6 Monaten; falls HbA1c nicht im Zielbereich
Vorteile Nachteile glykämie Metformin*
Hinzufügen eines Wirkstoffes, der für den/die einzelne(n) Patienten/in auf Basis der unten angeführten Vor- und Nachteile am besten geeignet ist (Wirkstoffe in alphabetischer Reihenfolge)
Vorteile Nachteile glykämie Alpha-Glucosidase- Inhibitoren DPP-4-Hemmer Inkretinmimetikum Insulinsekretagoga:
Gliclazid & Glimepirid sind mit weniger
Sulfonylharnstoffe Thiazolidindione (Glitazone)
makrovaskulärer Ereignisse (Pioglitazon)
Falls HbA1c nicht im Zielbereich plus weiteren Wirkstoff aus Tabelle
*bei BMI < 22 kg/m2 / KI / Unverträglichkeit: Wirkstoff einer anderen Substanzklasse aus Tabelle
Abb. 1. Therapie nach Diagnose Diabetes mellitus 2 wkw 21–22/2009 £ Springer-Verlag
Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes
leitlinien für die praxis
Die zentrale Evidenz der UKPDS ist, dass eine in-
Für andere Substanzgruppen (Glitazone, Glinide,
tensivierte Therapie mit Insulin oder Sulfonylharnstof-
Gliptine, GLP-1-Analoga) sowie für die Kombination
fen einer konventionellen Therapie mit primär Diät,
von 2 oder 3 oralen Antidiabetika oder die Kombination
dann aber ebenfalls Insulin und Sulfonylharnstoffen,
mit Insulin liegen keine Evidenzen vor die über den
ausschließlich im Hinblick auf mikrovaskuläre Kompli-
oben angeführten Zusammenhang zwischen Ausmaß
kationen überlegen ist wobei eine Verbesserung des
der Hyperglykämie und Auftreten vaskulärer Kompli-
HbA1c um 0,9% erreicht wurde. Weder Insulin noch
Sulfonylharnstoffe zeigten spezifische negative kardio-
Zur Evidenz der Insulintherapie s. Kapitel Insulin-
Ein spezifischer Substanzvorteil stellte sich nur für
Metformin als first-Line Therapie bei übergewichtigen Patienten dar [2]. In dieser Gruppe wurden Myokardin-
Literatur
farkte sowie Diabetes-assoziierte Mortalität und Ge-
1. UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) Group (1998) In-
samtmortalität signifikant gesenkt. Der initiale Ver-
tensive blood glucose control with sulphonylureas or in-
dacht aus dieser Analyse, die spätere Zusatztherapie
sulin compared with conventional treatment and risk of
mit Metformin bei Sulfonylharnstoff-vorbehandelten
complications in patients with type 2 diabetes (UKPDS
Patienten führte zu einer gesteigerten Mortalität wurde
in einer aktuellen Analyse der Daten relativiert [3].
2. UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) Group (1998) Ef-
fect of intensive blood-glucose control with metformin on
Die Follow up Untersuchung der UKPDS Population
complications in overweight patients with type 2 diabetes
belegt, dass durch intensivierte Therapie langfristig
nicht nur diabetesspezifische Komplikationen reduziert
3. Stevens RJ, Coleman RL, Adler AI, Stratton IM, Matthews
werden können sondern auch die Gesamtmortalität ge-
DR, Holman RR (2004) Risk factors for myocardial infarc-
senkt werden kann [4]. Ebenso legt diese Untersuchung
tion case fatality and stroke case fatality in type 2 diabe-
die Existenz eines „metabolischen Gedächtnisses“ bei
tes: UKPDS 66. Diabetes Care 27: 201–207
4. Holman RR, Paul SK, Bethel MA, Matthews DR, Neil HA
frisch manifestierten Patienten mit Typ-Diabetes nahe.
(2008) 10-year follow-up of intensive glucose control in
UKPDS [4], ADVANCE [5], ACCORD [6] und VADT [7]
type 2 diabetes. N Engl J Med 359 (15): 1577–1589
legen zusammenfassend nahe, dass eine gute Blutzu-
5. ADVANCE Collaborative Group (2008) Intensive blood
ckerkontrolle, erreicht durch intensivierte Therapiestra-
glucose control and vascular outcomes in patients with
tegien, möglichst unmittelbar nach Diagnosestellung
type 2 diabetes. N Engl J Med 358 (24): 2560–2572
erreicht werden sollte und ohne schwere Hypoglykämi-
6. Action to control cardiovascular risk in diabetes study
en und exzessive Gewichtszunahme aufrecht erhalten
group (2008) Effects of intensive glucose lowering in type 2 diabetes. N Engl J Med 358: 2545–2559
werden sollte. Bei Patienten mit stattgehabtem kardio-
7. Duckworth W, Abraira C, Moritz T, Reda D, Emanuele N,
vaskulärem Ereignis oder längerer Diabetesdauer kann
Reaven PD, Zieve FJ, Marks J, Davis SN, Hayward R, War-
wahrscheinlich grundsätzlich eine höheres HbA1c ak-
ren SR, Goldman S, McCarren M, Vitek ME, Henderson
WG, Huang GD; VADT Investigators (2009) Glucose con-
Diese Interpretation wird auch durch eine rezente
trol and vascular complications in veterans with type 2
Metaanalyse prospektiver Endpunktstudien unterstützt
diabetes. N Engl J Med 360 (2): 129–139
8. Ray KK, Seshasai SR, Wijesuriya S, Sivakumaran R, Neth-
ercott S, Preiss D, Erqou S, Sattar N (2009) Effect of inten-
Die Datenlage für die Gruppe der Glitazone ist hin-
sive control of glucose on cardiovascular outcomes and
sichtlich einer möglichen kardiovaskulären Prävention
death in patients with diabetes mellitus: a meta-analysis
inkonklusiv. Für Pioglitazon existiert mit PROACTIVE
of randomised controlled trials. Lancet 373 (9677): 1765–
eine grenzwertig positive Endpunktstudie [9] die für die
Subgruppen der Patienten mit vorangegangenem Myo-
9. Dormandy JA, Charbonnel B, Eckland DJ, Erdmann E,
kardinfarkt [10] oder Schlaganfall [11] deutliche Vorteile
Massi-Benedetti M, Moules IK, Skene AM, Tan MH, Lefè-bvre PJ, Murray GD, Standl E, Wilcox RG, Wilhelmsen L,
zeigt. Eine Metaanalyse für Pioglitazon unterstützt die-
Betteridge J, Birkeland K, Golay A, Heine RJ, Korányi L,
se möglichen kardiovaskulär präventiven Eigenschaf-
Laakso M, Mokán M, Norkus A, Pirags V, Podar T, Scheen
ten [12]. Für Rosiglitazon zeigt sich in der RECORD Stu-
A, Scherbaum W, Schernthaner G, Schmitz O, Skrha J,
die [13] keine Beeinflussung des Herzkreislaufrisikos in
Smith U, Taton J; PROactive investigators (2005) Second-
der Kombination mit Metformin oder Sulfonylharnstof-
ary prevention of macrovascular events in patients
fen im Vergleich zu einer Kombination aus mit Metfor-
with type 2 diabetes in the PROactive Study (PROspec-
tive pioglitAzone Clinical Trial In macroVascular Events): a randomised controlled trial. Lancet 366 (9493): 1279–
In der BARI2D Studie konnte gezeigt werden, dass
bei Typ-2 Diabetikern mit KHK und längerer Diabetes-
10. Erdmann E, Dormandy JA, Charbonnel B, Massi-Benedet-
dauer kein Unterschied zwischen einer primär Metfor-
ti M, Moules IK, Skene AM; PROactive Investigators (2007)
min/Glitazon basierten Therapie und einer Insulin/Sul-
The effect of pioglitazone on recurrent myocardial infarc-
fonylharnstoff basierten Therapie im Hinblick auf vas-
tion in 2,445 patients with type 2 diabetes and previous
kuläre Komplikationen besteht [14].
myocardial infarction: results from the PROactive (PRO-active 05) Study. J Am Coll Cardiol 49 (17): 1772–1780
Eine post-hoc Metaanalyse [15] zeigt, dass eine Be-
11. Wilcox R, Bousser MG, Betteridge DJ, Schernthaner G, Pi-
handlung mit Acarbose möglicherweise zu einer Re-
rags V, Kupfer S, Dormandy J; PROactive Investigators
duktion kardiovaskulärer Komplikationen (insbeson-
(2007) Effects of pioglitazone in patients with type 2 dia-
dere Myokardinfarkten) führen kann.
betes with or without previous stroke: results from PRO-
Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes
£ Springer-Verlag 21–22/2009 wkw leitlinien für die praxis
active (PROspective pioglitAzone Clinical Trial In macro-
type 2 diabetes (RECORD): a multicentre, randomised,
Vascular Events 04). Stroke 38 (3): 865–873
open-label trial. Lancet 373 (9681): 2125–2135
12. Lincoff AM, Wolski K, Nicholls SJ, Nissen SE (2007) Piogli-
tazone and risk of cardiovascular events in patients with
pies for type 2 diabetes and coronary artery disease. N
type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of randomized
15. Hanefeld M, Cagatay M, Petrowitsch T, Neuser D, Petz-
13. Home PD, Pocock SJ, Beck-Nielsen H, Curtis PS, Gomis R,
inna D, Rupp M (2004) Acarbose reduces the risk for my-
Hanefeld M, Jones NP, Komajda M, McMurray JJ; RECORD
ocardial infarction in type 2 diabetic patients: meta-
Study Team (2009) Rosiglitazone evaluated for cardiovas-
analysis of seven long-term studies. Eur Heart J 25: 10–
cular outcomes in oral agent combination therapy for
wkw 21–22/2009 £ Springer-Verlag
Antidiabetische Therapie bei Typ-2 Diabetes
Dr. med. Elena Henkel Studium der Humanmedizin (Taschkent, Usbekistan) Promotion “Lipidintoleranz in verschiedenen Stadien der Glukosetoleranz in Bezug zur Intima-Media-Dicke der Karotiden (“summa cum laude”) Universitätsklinikum Carl Gustav Carus (Dresden) Berufserfahrung Fachärztin für Arbeitsmedizin, Republikanisches Lehrkrankenhaus für Arbeitsmedizin, Taschkent, Usbekista